Ponyherz - Die Prinzessin auf der Flucht
- Autor*in
- Luhn, Usch
- ISBN
- 978-3-551-65298-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Harvey, Franzika
- Seitenanzahl
- 122
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Sowohl die Tendenz zum seriellen Erzählen als auch jene zum "Pferdebuch" ist in der einfach erzählten Kinderliteratur ungebrochen: ein Trend, der sich seit den 1970er Jahren offenbar großer Beliebtheit erfreut. Viele Autor*innen nutzen diese tradierten Schemata und kopieren sie fortlaufend auf neue Oberflächen, so auch Usch Luhn mit der „Ponyherz“-Serie.
Beurteilungstext
Grundsätzlich ist der Inhalt der schematisch am Fließband produzierten Bände der einfach erzählten Kinderliteratur schnell erzählt, da er ziemlich gleichförmig ist: Es gibt ein Figurenarsenal, das sich klar in gute und böse Charaktere einteilen lässt und das in der Buchklappe mithilfe von Illustrationen (hier von Franziska Harvey) und Kurztexten vorgestellt wird. Diese flächenhaft konzipierten Figuren erleben in jedem Band ein neues Abenteuer. Hier seht Anni im Zentrum, die eine geheime Freundschaft mit dem Wildpferd Ponyherz pflegt. Schauplatz ist ein Reiterhof, der als oberflächlich gezeichnete Idylle auftritt. In diesem 18. Band kehrt eine adlige Freundin Annis namens Charlotte bzw. Charly zurück auf den Hof, die sich gegen ihren Prinzessinnen-Titel wehrt, den die Negativfiguren alle ganz toll finden. Einfache Landliebe ist vom Text positiv konnotiert, Luxus und Stadtleben negativ. Diesen beiden Polen sind die Figuren zugeordnet. Spannung versucht die Story durch eine Entführungsgeschichte bzw. Kriminalhandlung zu erzeugen, die am Ende positiv aufgelöst wird. Mehr bietet der Text tatsächlich nicht – nur leichte Lesbarkeit, die Leseanfänger*innen im Grundschulalter sicher zugute kommen kann. Sprache und Stil erinnern an Erstleseliteratur (wobei es hier auch deutlich stärkere Texte gibt, die auf mehr Tiefe in der Handlung und der Figurenkonzeption setzen). Die Syntax ist einfach, parataktische Sätze dominieren den Text. Die leichte Zugänglichkeit soll nicht in Abrede gestellt werden, doch literaturdidaktischer Konsens ist schon lange, dass wir Kindern mehr zumuten können. Aber die Lesemotivation kann sich natürlich an solchen Bänden entzünden – auch das weiß die Lesesozialisationsforschung schon lange.