Pole Packeis . Pinguine . Leben im ewigen Eis

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Teaser

Auf 300 Seiten informiert dieses lebendig geschriebene Sachbuch über das Leben in Arktis und Antarktis. Ausgehend von den Tieren wie Eisbär, Robbe und Wal dringt der Leser in immer tiefer gehende Informationen über das Leben auf, in, unter und neben dem Eis ein. Was Kälte heißt, wie relativ die Wärme ist, was für Aussagen über das Leben in fast der gesamten Erdgeschichte abzulesen sind, wie dort Forschung betrieben wird und auch, welche ästhetischen Qualitäten die Eiswelten besitzen.

Beurteilungstext

“Sorgfältige Recherche” ist das erste, was mir zu diesem Buch einfällt. Und als zweites: fasziniert von der Eiswelt. Anders ließe sich ein solches Kompendium nicht erstellen, denn es liest sich, obwohl als Sachbuch konzipiert, spannend wie ein Roman. Und das ist das Einzige, was ich vermisse: der Hinweis auf die Weltliteratur - aber das hat auch nicht unbedingt hier etwas zu suchen. Denn schon die die Struktur ist einleuchtend: Stürmer beschreibt als Erstes die Forscher heute, geht kurz auf historische wie Wegener ein, stürzt sich sodann auf die Publikumsmagneten, die Tiere, dann deren Futter, den Krill, geht über Plankton, Insekten, niedere Pflanzen über zum Eis und seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen, schwenkt nochmals zurück zum Leben unter und neben dem Eis, dann kommen die Gletscher, Eisschilde und - endlich - die Eisberge. Anschließend stellt sie Experten Fragen zum Klima, zur Klimaveränderung mit dem Schluss, dass die Erderwärmung zwar menschengemacht und unabweislich , dennoch aber “immer noch unberechenbar” ist, zeigt als Schmankerl merkwürdige Phänomene und verrät im Anschluss, wie man an Antarktis/Arktisforschungsinstitute kommen kann.
Aufgebaut ist alles sehr abwechslungsreich, mit eindeutigen Schwerpunkten (den Tieren), ohne Wesentliches zu vernachlässigen, gegliedert. Einfach schöne Bilder der Tiere und aus der Eiswelt lockern den Text zusätzlich auf. Infoblöcke zum Nachschlagen sind zwischengeschaltet und Interviews mit kompetenten Gesprächspartnern schließen die einzelnen Themenkomplexe ab.
Ganz besonders gefällt mir die klare, unprätentiöse und aller (Schein-)Wissenschaftlichkeit entblößte Sprache, die ein 12-Jähriger auch verstehen kann, ohne auf den Informationsgehalt verzichten zu müssen.
In jeder Schulbibliothek sollte dieser Band selbstverständlich greifbar sein, in privaten ebenso, mindestens wenn Kinder für diese fremde, kalte Welt interessiert werden soll.