Piraten
- Autor*in
- Matthews, John
- ISBN
- 978-3-89813-615-0
- Übersetzer*in
- Jäger, Andreas
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fast dreitausend Jahre alt sind die ersten Überlieferungen von Piraterie, bis heute machen sie die Meere unsicher. Der Höhepunkt wurde im 17. Jahrhundert erreicht. Drei SprecherInnen erzählen abwechslungsreich und informativ über Geschichte, Lebensbedingungen und Charakteristika der Piraterie.
Beurteilungstext
Die unterschiedlichen Abschnitte, inhaltlich gegliedert, werden von den Sprechern mit Nachdruck vorgetragen. Der Text ist unterlegt mit Geräuschen: illustrierende Töne wie Kettengerassel, Seegeräusche und Getrommel wechseln mit filmreifer Musik, die die tiefen Töne bevorzugt.
Matthews ist fern von der Verklärung der SeeräuberromantiK: er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, das real manchmal recht ärmliche und entsagungsreiche, gewalttätige Leben der Mannschaften zu beschreiben.
Das Rezept eines Grogs wird mit dem Zustand des letzten Schiffskeks verglichen, die Gesamtausrüstung eines Schiffes für lange Fahrt nachgereicht, aufgelistet, wieviele Seefahrer den Krankheiten zum Opfer fielen: das durchschnittliche Sterbealter war extrem niedrig. Die berühmtesten Piraten werden vorgestellt, deren Schicksal ist nicht unbedingt erstrebenswert, auch wenn einige Berühmtheiten sich durchaus hoher Protektion erfreuen konnten.
So manches Vermögen dieser Piraten ist spurlos verschollen, wer weiß, ob es vergraben oder verteilt wurde.
Die Schiffstypen werden zwar vorgestellt, dazu aber sollte sich der Hörer doch lieber die Illustrationen entsprechender Bücher oder Lexika ansehen, diese Empfehlung gilt auch für das vorgestellte Waffenarsenal.
Geregelt wurde das Zusammenleben durch eigene Gesetze, die einen nicht unbedingt humanen Strafkatalog enthielten. Wesentlich aber war die Aufteilung der Beute nach als gerecht empfundenen Maßstäben.
Reiche Beute war das Ziel, so dass sie immer auch versuchten, neue Objekte zu finden. Ein Überfall auf die Stadt Panama war geschäftlich gesehen ein Desaster, manche Prisen aber machten mit einem Mal die gesamte Mannschaft zu reichen Leuten.
Schatzsucher wurden in den Hafenkneipen schneller reich als bei der Suche nach den bis heute verschwundenen Schätzen der Piratenkapitäne. Noch heute wird gesucht.
Der Großteil der bekannten Piraten aber fand seinen Tod am Galgen, immer unter großer Beteiligung der Bevölkerung. Der zur Abschreckung hingen die Leichname oft jahrelang im Käfig an einem Galgen. Noch berüchtigter waren die verrottenden Gefängnisschiffe. 1722 wurde eine ganze Mannschaft gehängt und nachhaltige Verfolgung der restlichen Piraten sorgte dafür, dass die Geißel der Piraterie nach und nach ihren Schrecken verlor.
Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die medialen Niederschläge der oft auch romantisierenden Piratenliteratur und -filme.