Pauline und der gelbe Ritter
- Autor*in
- Herfurtner, Rudolf
- ISBN
- 978-3-423-62359-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Pauline ist immer wieder der Zankapfel zwischen den geschiedenen Eltern. Nach einem besonders hässlichen Streit zwischen diesen - in einer Situation in der sie Unterstützung gebraucht hätte - läuft sie weg. Dabei befreit sie auch den kleinen, verstörten Lorenzo, dessen Entführung sie beobachtet hat. Die Eltern von Pauline realisieren, was sie ihrem Kind angetan haben und einigen sich auf einen vernünftigen Umgang. Der kleine Lorenzo muss allerdings psychatrisch betreut werden.
Beurteilungstext
Ein Buch über Scheidungswaise, dass eigentlich beinahe eher von Eltern als von Kindern gelesen werden sollte.
Pauline lebt bei ihrer Mutter - die auf einem Selbstverwirklichungstripp ist - und sehnt sich nach ihrem Vater. Dieser ist jedoch nicht besonders verlässlich und vor allem auch unpünktlich- was immer wieder zu Streitereien zwischen den Eltern führt. Richtig in der Lage, die Situation des Kindes und seine Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, ist keiner von beiden. Eine Situation, die so manchem Scheidungskind vertraut sein dürfte. Angenehm und zugleich auch stellenweise sehr verstörend ist, wie sachlich und nüchtern solche Situationen vom Autor geschildert werden.
Problematisch an dem Buch ist, dass Pauline den kleinen Lorenzo zwar befreit - an dessen Entführung auch ihr eigener Vater beteiligt war - der Leser aber nur erfährt, dass er in die Psychatrie eingeliefert wird. Lorenzo hat sich während der Entführung in eine Parallelwelt zurückgezogen - die Ritterwelt von Avalon. Ob er diese wieder verlassen kann oder will, bleibt am Ende fraglich. Hier werden junge Leser am Ende allein gelassen. Es wird auch nicht geklärt, ob die Entführung irgendwelche rechtlichen Folgen hat. Die Eltern von Pauline scheinen jedoch zumindest begriffen zu haben, dass es nicht Rechtsanwälte klären sollten, wie man den Umgang mit den Kindern gestaltet. Ob einem Kind ein solches Buch in einer Trennungssituation helfen kann, erscheint zumindest fraglich. Es sollte zumindest bei der Lektüre nicht allein gelassen werden.