Der Messias

Autor*in
Herfurtner, Rudolf
ISBN
978-3-219-11879-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Severynovska, Anna
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2020
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Wer kennt es nicht, das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel? In dem musikalischen Bilderbuch „Der Messias“ von Rolf Herfurtner wird das Werk mit einer Geschichte und Werkausschnitten zum Hören vorgestellt.

Beurteilungstext

Auf dem Buchdeckel des Buches „Der Messias“ von Rolf Herfurtner ist eine Krippendarstellung in warmen Farben zu sehen. Im Hintergrund sieht man einen großen Weihnachtsbaum und ein Kirchenfenster. Schon an diesem Bild kann man sehen, dass es in dem Buch nur um einen Teil des „Messias“ von Georg Friedrich Händel geht – den Teil, der sich mit der Geburt Jesu beschäftigt. Das ist insofern schade, weil der „Messias“ inzwischen von vielen tatsächlich als Weihnachtsstück eingeordnet wird, was eigentlich zu kurz greift. Im großen Halleluja wird nicht die Freude über Jesu Geburt ausgedrückt, sondern Jubel und Dank für seine Auferstehung. Andererseits ist es schwierig, in einem Buch für Kinder den gesamten „Messias“ zu besprechen – eine Beschränkung ist da durchaus sinnvoll. Und der Teil, der die Geschichte von Jesu Geburt erzählt, ist Kindern da wohl am nächsten.
Eingebettet ist die Werkvorstellung in eine Erzählung von einem Großvater und seinem Enkel, die sich kurz vor Weihnachten miteinander auf den Weg machen, um in der Kirche den „Messias“ zu hören. Der Großvater hat seinem Enkel Anton davon erzählt, wie diese Musik ihn auch in der dunklen Jahreszeit froh machen kann und will deshalb mit ihm gemeinsam das Konzert besuchen. Unterwegs erzählt der Großvater schon viel davon, um Anton auf das Konzert einzustimmen.
Die ganze Geschichte ist als Hörbuch, gelesen von Dietmar Wunder, mit den passenden Musikausschnitten im Buch zu finden. Beim Hören der CD werden der Zusammenhang von Erzählung und Musikwerk besonders deutlich und die Erklärungen des Großvaters sehr gut nachvollziehbar.
Der Großvater erzählt seinem Enkel auch ein wenig aus Händels Leben und darüber, in was für einer Situation er den „Messias“ geschrieben hat. Auf dem Weg empfinden die beiden die Dunkelheit der Welt und den Weg über das „Tröstet mein Volk“ bis zum Erscheinen des Lichtes nach, für die beiden sinnbildlich durch die Ankunft in der erleuchteten Kirche dargestellt. Im Konzert schläft Anton auf dem Schoß des Großvaters nach dem Teil zur Geburt Jesu ein und wacht erst zum „Halleluja“ wieder auf – dieses Stück darf natürlich nicht fehlen, wenn man den „Messias“ vorstellen möchte.
Die Musikbeispiele stammen aus einer Aufnahme des Trinity Choir und Trinity Orchestra aus New York von 1999. Natürlich wird hier englisch gesungen – das ist ja auch die Originalsprache der Komposition. Wahrscheinlich ist es auch schwierig, eine moderne Aufnahme des Werkes in deutscher Sprache zu finden, da inzwischen meistens auch in Deutschland in der Originalsprache gesungen wird. Für die Kinder ist das trotzdem ein bisschen schade, da sie so den Text nicht verstehen können und die Bezüge zum Erleben von Großvater und Enkel nicht so deutlich werden.
In den Illustrationen wird die Stimmung der beiden Protagonisten durch die Farben unterstrichen: Zunächst sind die Bilder von Dunkelheit geprägt, die durchaus auch ein bisschen unheimlich werden kann. Doch dann ist immer mehr Licht auf den Bildern zu sehen, erst die Laternen einer vorbeikommenden Familie, dann der Blick auf die hell erleuchtete Kirche und schließlich deren Inneres. Dabei sind besonders die Personen sehr detailgetreu gezeichnet. Auf einem Bild ist das komplette Orchester mit Chor und Solisten zu sehen – an diesem Bild könnte man Kindern gut den Aufbau eines Orchesters und die agierenden Personen in einem Oratorium erklären. Zwei Bilder zeigen auch Georg Friedrich Händel, einmal beim Komponieren in seinem Zimmer und dann bei der Ankunft in Irland, wo der „Messias“ uraufgeführt wurde.
Die Erzählung ist geprägt von dem vertrauensvollen Verhältnis von Großvater und Enkel. Das macht das Zuhören zu einem angenehmen Erlebnis für Kinder und kann einen guten Zugang zu Händels großartiger Musik ermöglichen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HDB; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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