Opa Meume und ich

Autor*in
Schneider, Maggie
ISBN
978-3-939944-16-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gleich, Jacky
Seitenanzahl
68
Verlag
Tulipan
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2008
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emma, neun Jahre alt, ist gern bei Oma und Opa Meume. Die haben viel Zeit. Wenn sie aus der Schule kommt und die Eltern noch arbeiten, isst sie mit den Meumes, macht mit dem Opa Schularbeiten. Als Frau Meume plötzlich stirbt, beobachtet Emma, wie Opa Meume sich verändert und sorgt für ihn, so gut sie kann. Der alte Mann dankt es ihr. Aber sie ist ein Kind und Opa Meume will nur dort sein, wo Oma ist. Seinen Tod erlebt Emma als Erlösung.

Beurteilungstext

Aus Emmas Sicht wird die Geschichte erzählt, im Rückblick. Emma ist ein vernünftiges Kind, stolz darauf, einen eigenen Wohnungsschlüssel zu haben. Meumes sind ein zauberhaftes altes Ehepaar, die resolute Oma und der etwas gemütlichere Opa. Omas plötzlicher Tod lässt den alten Mann in Trauer erstarren. Emma fällt es gleich auf. Er ist grau, seine Hose hängt an ihm, in der Wohnung ist es unordentlich und dreckig. Emma wäscht ab, lüftet, kontrolliert das Essen aber schließlich greifen ihre Eltern ein und sorgen für professionelle Hilfe. Sie danken ihm schon die Zuwendung, die er und seine Frau Emma entgegengebracht haben. Aber sie wollen nicht wirklich etwas mit ihm zu tun haben. Er ist ein alter Mann und hat in ihrem Leben keinen Platz. Aber Emma liebt den Mann, sie sieht ihn als Mensch mit seiner ganzen Geschichte und fühlt sich jetzt zuständig für sein Innendrin. Die beiden sprechen über den Tod, machen sich Gedanken darüber, wo Oma Meume wohl ist und einigen sich darauf, dass Omas Innendrin noch immer bei ihnen in der Wohnung ist. Als Emma mit ihren Eltern in den Urlaub fliegt, organisiert sie mit Freunden einen Opahilfsdienst. Sie bildet die Kinder zum Umgang mit einem Opa aus. Opa ist gerührt - den Kindern macht es Spaß. Nur deren Eltern stoppen entsetzt das Unternehmen. Als Emma aus dem Urlaub kommt, liegt Opa Meume im Krankenhaus, kurz darauf stirbt er. Emma erweist ihm im Park die letzte Ehre. Sie hofft, dass sein Inneres nun mit Oma zusammen ist und wünscht, diese Idee sei nicht bloß etwas Ausgedachtes.
Eine zauberhafte Geschichte voll Weisheit, Humor und Lebensfreude. Die kindliche Perspektive ermöglicht, immer nach vorn zu schauen und auch das Elend des Altwerdens sachlich zu betrachten. Emma beobachtet und beschreibt, sie erkennt, so geht das. Sie bemüht sich zu verstehen, was ihr rätselhaft erscheint. Was sie tut, ist nicht vernünftig, aber es tut dem Opa gut. Selbst das Superbrausepulver, das sie dem mit Infusionen versorgten Mann in den zahnlosen Mund legt, macht ihm Freude. Er erlebt ein Mundfeuerwerk. Vorlesende Erwachsene kommen um Tränen der Rührung nicht herum, Kinder kichern vergnügt und sammeln eine Menge Erfahrung für die Zeit, in der sie dahinschwindende Großeltern erleben. Sie machen sich mit Emma Gedanken über Tod und können über Emmas Vorstellung nachdenken. Für alle sind die vielen Bilder eine Freude. Es gibt doppelseitige, ganzseitige und kleinere, die immer randlos in warmen Erdfarben das Geschehen zeigen. Wer selber lesen kann, bewältigt eine lohnende Arbeit.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pfn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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