Opa fliegt

Autor*in
Orths, Markus
ISBN
978-3-89565-432-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kerstin, Meyer
Seitenanzahl
96
Verlag
Moritz
Gattung
ErstlesebuchBuch (gebunden)
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
11,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Opa Winnie ist 107 Jahre alt und hat nur noch vier Wochen zu leben. Doch auf das Sterben und eine Erd- oder Feuerbestattung hat er keine Lust. Stattdessen möchte er einen neuen Rekord aufstellen und der leichteste Mensch der Welt werden. Seine Enkel Melanie und Marlon bezeugen diesen Rekord und finden Wege, mit dem Verlust zu leben.

Beurteilungstext

Marlon und Melanie haben einen außergewöhnlichen Opa: Winfried Friedrich Richard Dädalus Egbert von Hohen-Fels-Dach-Kammer-Fenster hat in seinem Leben mehr als 800 Rekorde aufgestellt, die er systematisch in seinem Wunderbuch der Rekorde notiert hat. Darunter zum Beispiel das Essen der längsten Lakritzschnecke oder das Armdrücken gegen einen Gorilla. Marlon und Melanie bewundern ihren Opa, auch wenn er zugegebenermaßen manchmal ein bisschen übertreibt. Und wenn sie bei Opa sind, gibt es dort auch noch den Hund Tschakka-Lakka, den Opa Winnie in der Wüste von Kulinarien aus dem Sand gegraben hat, denn kulinarische Collies werden nicht geboren, sondern wachsen unter der Erde. Gemeinsam mit ihrem Opa wollen die Kinder weitere Rekorde aufstellen, doch bei einem Zusammensein ist der Opa ungewöhnlich traurig. Ein Arzt hat ihm mitgeteilt, dass er nur noch vier Wochen zu leben hat. Eine Feuer- oder Erdbestattung schließt er aus. Dafür, sich für 500 Jahre einfrieren und dann wieder auftauen zu lassen, fehlt ihm das Geld. Also bleibt neben Erde, Feuer und Wasser nur noch das Element Luft: "Ich werde mich in Luft auflösen, Freunde! In Luft und Liebe. Und das geht nur bei den Venusmenschen. Und die Venusmenschen leben nun mal auf dem Planeten Venus. Und genau dahin werde ich fliegen." Opa Winnie trinkt seinen magischen Trank und Melanie und Marlon begleiten ihn mit nach draußen. Bevor er von jedem irdischem Gewicht befreit in den Himmel steigt, gibt er ihnen einen Rat: Immer wenn sie ihn vermissen, sollen sie eine Weh-Nuss backen, dann werde er ihnen in Form von Luft und Liebe ganz nah sein. Im letzten der acht Kapitel schlafen die Geschwister gemeinsam mit Tschaka-Lakka, der nun bei ihnen wohnt ein. Im Buch der Rekorde gibt es noch viele freie Seiten, die sie füllen wollen. Und wenn sie ihren Opa zu sehr vermissen, backen sie eine Weh-Nuss.
Markus Orths erzählt eine Geschichte über das Abschiednehmen voller witziger Ideen und Skurilitäten, die Kerstin Meyer farbenfroh illustriert. Besonders gelungen sind die Bilder als der Opa mit seinen Enkeln in den Nachthimmel blickt und ihnen dabei von seinem Ziel der Venus erzählt und als er sich am Himmel in Luft und Liebe auflöst. Es ist ein erfrischendes und tröstliches Buch, das seine Leser*innen ernst nimmt und dabei gleichzeitig dem Thema Leichtigkeit gibt, ohne seine Schwere zu verharmlosen. Und so unwahrscheinlich die Lösung des Opas natürlich ist, wird dennoch die Frage nach einem selbstbestimmten Tod gestellt.
Eine klare Lesempfehlung!

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Diese Rezension wurde verfasst von Susanne Drogi; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.03.2023

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