Olga mit dem Gummipropeller
- Autor*in
- Zauleck, Franz
- ISBN
- 978-3-7026-5746-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 34
- Verlag
- Jungbrunnen
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die bunte Kuh erzählt eine Geschichte von einer weißen Kuh, die ein schwarzes Kälbchen bekommt. Dieses schwarze Kälbchen wird von den anderen weißen Kühen ausgestoßen. Als es seine Farbe durch eine Fee ändern kann, gerät es jedoch in das Land der schwarzen Kühe und wird nun als weiße Kuh verspottet u. auch von seiner eigenen Mutter nicht wieder erkannt. Mit Hilfe der Fledermaus gelingt es ihm, die anderen Kühe zu verändern ....
Beurteilungstext
Dieses Bilderbuch fällt aus dem Rahmen. Eingebettet in eine Rahmenhandlung, d.h. die bunte Kuh erzählt dem Ich-Erzähler eine Geschichte. Schon diese Rahmengeschichte ist sehr originell und außergewöhnlich, ein Mann unterhält sich mit einer Kuh auf einer Bank. So skurril sind auch die Illustrationen, die durch Schraffierungen Form bekommen. Die aufgestellten Schilder auf der ersten Doppelseite ergeben den Namen Olga in Zeichensprache.
Schon die Innencover zeigen Gegenstände, die durch den grauen Raum zu schweben scheinen: Würfel, Schachteln, Gartengeräte usw. und vermitteln einen bizarren Eindruck.
Auf den weiteren Seiten sind die Seitenzahlen in verschiedensten Gegenständen mit ins Bild integriert u. der Leser ab 7Jahren muss sich richtiggehend auf die Suche nach den Seitenzahlen machen.
Die Geschichte dreht sich um ein Kälbchen, das zum Außenseiter wird durch seine schwarze Farbe, da alle anderen Kühe weiß sind. Durch seinen Gummipropeller gerät es an eine Fee auf einer Wolke, die diesen Propeller unbedingt haben will und ihn gegen drei Wünsche eintauscht. Hier nimmt die Geschichte eine märchenhafte Wendung u. das Kälbchen wünscht sich weiß. Doch leider ist die Wolke schon weitergezogen u. nun wird es im Land der schwarzen Kühe genau so zum Außenseiter wie vorher. Auf seiner Wanderschaft wird es auch von den braunen Kühen vertrieben u. zu Hause angelangt von der eigenen Mutter nicht erkannt. Eine lila Kuh verdeutlicht , dass eine außergewöhnliche Farbe einsam macht. Mit Hilfe der Fledermaus, mit der es sich auf den Kopf stellt u. so die Welt anders sieht, gelingt es ihm durch einen dritten Wunsch nicht nur sich, sondern alle anderen Kühe zu verändern. Alle werden bunt.
Im Gespräch mit der Fledermaus werden zwischen den beiden philosophische Fragen erörtert, die altersgemäß aufbereitet sind.
Die Illustrationen sind sehr bizarr, leben durch die Schraffurtechnik, collagenhafte Teile mit Zeitungsschriften in verschiedenen Größen u. Schriftarten, z.B. als Hausdächer oder Falthüte der kleinen Kühe. Weiterhin werden Sprechblasen, bestehend aus nur einem Wort, in verschiedenen Schriftarten in die Illustrationen integriert ohne dass diese comichaft wirken.
Sehr ungewöhnlich wird die etwas patzige Fee auf ihrem Wolkenschiff dargestellt, mit allerhand Sammelsurium. Wunderbar auch das Portraitbild der Verwandlung: vorher - nachher!
So sind auf allen Bildern immer wieder ungewöhnliche Details in ungewöhnlicher Zusammenstellung zu entdecken. So auch am Ende die Kühe mit umgekehrtem Trichter und Gummipropeller u. der abgeerntete Birnbaum, dem die Äste dazu abgehackt wurden.
Ein fantasievoller Schluss, alle Kühe werden bunt gescheckt u. die Muter erkennt wieder ihr Kind.
Philosophisch beginnt u. endet die Rahmenhandlung, die sich eigentlich nur in Andeutungen ergeht.
Ein sehr zu empfehlendes, sehr ungewöhnliches Bilderbuch, in einer sehr eigenen Illustrationstechnik, das die Außenseiterproblematik märchenhaft aufarbeitet.