Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
- Autor*in
- Nuyen, Jenny-Mai
- ISBN
- 978-3-570-13058-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Nuyen, Jenny-Mai
- Seitenanzahl
- 512
- Verlag
- –
- Gattung
- Fantastik
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die Halbelfe Nill findet in einem Baum ein steinernes Messer. Ist sie tatsächlich das „Weiße Kind“, das den unrechtmäßigen König der Moorelfen stürzen kann? Ihre Mitmenschen jedenfalls glauben dies und schicken sie auf einen gefährlichen Weg...
Beurteilungstext
Bemerkenswert ist „Nijura – Das Erbe der Elfenkrone“ in jedem Fall, schließlich ist die Autorin dieser umfassenden Erzählung, Jenny-Mai Nuyen, gerade erst 18 Jahre alt. Nuyen ist es gelungen, einen Fantasyroman zu verfassen, der in weiten Teilen losgelöst ist von literarischen Vorlagen dieses Genres: Sicherlich ist ihre Darstellung der Elfen und insbesondere der abtrünnigen Moorelfen sehr gewöhnungsbedürftig und wird manch einen Fantasyfan abschrecken. Hervorzuheben ist die innovative Idee der geteilten magischen Elfenkrone, deren eine Hälfte sich in eine Waffe verwandelt um den unrechtmäßigen Träger der anderen Hälfte zu töten.
Klassisch für einen Fantasyroman ist hingegen, dass sich die Handlung primär als eine Queste entpuppt, nämlich den König der Moorelfen zu finden, und dass sich eine Gruppe von jungen Helden findet, die diese Suche auf sich nimmt. Allerdings ergibt sich die Handlung bei weitem nicht nur aus den vielfältigen Optionen, die eine phantastische Welt nach zieht sich zieht. Vielmehr gewinnt sie durch die Beziehungen zwischen den Figuren an Tiefe. Die sich daraus ergebenden Konflikte und Zuneigungen sorgen bis zum unvorhersehbaren Ende für eine große Spannung. Die Hauptfiguren sind alle glaubwürdige Individuen, deren Denken und Handeln für den Leser nicht voraussehbar, aber dennoch nachvollziehbar sind und somit auch Reibungspunkte bieten.
Auch die Erzählstruktur ist anspruchsvoll, obwohl sie in weiten Teilen einsträngig ist. Gerahmt von Prolog und Epilog gibt es in der Erzählung mehrfach Rückblenden zu unterschiedlichen Ereignissen und Figuren oder einen erheblichen Zeitsprung zwischen dem ersten und zweiten Buch. Gerade die Rückblenden werden für manch ungeübten Leser das Textverstehen ein wenig einschränken, denn sie sind nicht als solche markiert und ergeben sich aus dem Kontext.
Leider muss man an einigen Passagen eine gewisse Spannungsarmut eingestehen, aber die steigende Erwartung, wann es endlich zum Showdown kommt, macht diese wett. Nuyen verzichtet bewusst auf die Darstellung hinlänglich bekannter Kampfszenen, hält die finale Schlacht kurz und überrascht mit einem bis dato nicht voraussehbaren Ende.