nICHt genug

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Außenseiter
• Freundschaft
• Mut

Teaser

Schulwechsel, Freundschaft, der Wunsch nach Anerkennung und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gegen Widrigkeiten werden im vorliegenden Comic einfühlsam, treffend und humorvoll thematisiert.

Beurteilungstext

Natalie ist nicht genug: sportlich, cool, begabt, beliebt, erfolgreich, stylish. In ihren Worten ist sie tollpatschig, uncool, nerdig, sieht ihre Ressourcen aber in ihren Hobbys Schreiben und Zeichnen, in ihren coolen Eltern, in ihrer Katze und ihrem Hund und vor allem in der intensiven Kinderfreundschaft zu Lily, auch wenn diese seit dem Wegzug nur noch wenig Zeit hat.
So schaut Natalie dem Schulwechsel auf die Oberschule zumindest halbwegs gelassen entgegen, da sie dort beide hingehen werden. Doch Natalies Erwartungen bezüglich ihrer Freundschaft zu Lily werden nicht erfüllt: Natalie wird von ihrer ehemals besten Freundin ignoriert, ausgelacht, ausgegrenzt und gemobbt.
Dieses durchaus häufig vorkommenden Phänomen des abrupten einseitigen Endes einer gewachsenen intensiven Freundschaft aus Kindertagen mit dem Eintritt in die Pubertät begleitet man als LeserIn und erlebt so die verwirrte und zutiefst verletzte Gefühlslage der Protagonistin. Das Gefühl der Unzulänglichkeit verstärkt sich ebenso wie die Ratlosigkeit und Traurigkeit, die zu absurden und verzweifelten Versuchen der Wiedererlangung der Freundschaft führt.
Doch an den neuen Herausforderungen kann Natalie auch wachsen. Der Blick weitet sich langsam, aber immer mehr für potenzielle neue Freundschaften sowie die Möglichkeiten eines Perspektivwechsels auf zwischenmenschliche Beziehungen und vor allem auf sich selbst: Als Gewinnerin eines Geschichtenwettbewerbs mit einer Comic-Geschichte. Diese Comic-Geschichte mit Comic-Geschichte ist garniert mit selbstironischen Sprüchen und ganz viel Humor zum Beispiel in der Darstellung von Natalies Haustieren, die aus ihren Rollen auch nicht herauskönnen.
Das Buch bietet großes Identifikationspotenzial und viele Denkanstöße für Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, in dem häufig eine besonders verunsichernde Phase in Bezug auf die eigene Persönlichkeit durchlebt wird.