Nadine, mein Engel

Autor*in
Büchner, Barbara
ISBN
978-3-85191-258-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Seitenanzahl
143
Verlag
Dachs
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2002
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach einem Discobesuch erlebt die 16-jährige Kim, wie der Freund ihres Bruders seine tollen Fahrkünste vorführen will und dabei einen schweren Unfall verursacht.

Beurteilungstext

Die Geschichte über die Folgen rücksichtslosen Fahrverhaltens nach einem Discobesuch vermittelt sich im auktorialen Erzählstil fast ausnahmslos aus dem Blickwinkel der 16-jährigen Kim: Nadine, die “Sozia” eines Motorradfahrers kommt bei einem Unfall ums Leben. Ihr Freund nimmt Rache an vermeintlich Schuldigen, während die wirklich Schuldigen, Kims Bruder Benno und dessen Freund Gary, sich entweder keiner Schuld bewusst sind oder ihr aus dem Weg gehen.
Eine Sechzehnjährige nimmt es hin, dass die Rache des “Rockers” die Falschen trifft. Sie allein könnte den Fall aufklären. Doch sie schweigt aus Angst, und ihr neuer Freund Maik ist der Meinung, dass die Polizeibeamten “die Sache” selbst aufklären sollen, denn “dafür werden sie ja vom Staat bezahlt.” Die sprachliche Gestaltung der Erzählung geht oft zulasten der Dominanz von Benennung einzelner Vorgänge und der darin verwickelten Personen. Einseitig und stereotyp ist die Figur des Rockers mit Namen Dorian Greil gezeichnet, (der mit Oscar Wildes literarischer Figur Dorian Grey höchstens das hemmungslose Ausleben der Gefühle teilt). Differenzierter und in ihren Zweifeln und Ängsten glaubwürdiger erscheint die Sechzehnjährige, die dann auch mit wachsendem kritischem Blick erkennt, dass der Einstieg ihres Bruders in den Drogen- und Alkoholkonsum seine Ursache im Verhalten ihres Vaters hat. Schließlich trinkt er gewohnheitsmäßig “seine zwei oder drei Bier zum Essen” und rechtfertigt den häufigen Schluck aus der Schnapsflasche voller Selbstmitleid mit den Worten “Man muss wissen, wenn man keine Chance hat.” Die Erzählung mit dem Titel “Nadine, mein Engel”, der Mitleid mit dem Unfallopfer zwar anklingen lässt, aber es im Handlungsgeschehen nicht vergegenwärtigt, kann trotzdem nachdenklich stimmen. Sie setzt geschickt immer wieder neue Spannungshöhepunkte und liest sich daher wie ein spektakulärer Krimi.

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Diese Rezension wurde verfasst von wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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