Mit Jasper im Gepäck
- Autor*in
- Linde, Gunnel
- ISBN
- 978-3-570-31343-5
- Übersetzer*in
- Kicherer, Birgitta
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Göhlich, Susanne
- Seitenanzahl
- 154
- Verlag
- –
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2020
- Preis
- 7,00 €
- Bewertung
Teaser
Der neunjährige Nicklas und die elfjährige Anneli gehen mit ihrer Tante Tinne auf eine Ferienreise nach Kopenhagen. Das Highlight ist der Besuch im Zoo, wo die beiden Kinder an der Lotterie teilnehmen und ein Pony gewinnen. Sie sind so glücklich, aber wie sollen sie es nur nach Hause, nach Stockholm bringen?
Beurteilungstext
Diese amüsante Geschichte der schwedischen Autorin erschien erstmals 1972 in Stockholm, in Deutschland erst 2010. Doch immer noch können Kinder dabei mitfiebern, wie die beiden Protagonisten es schaffen mit ihrem Pony bis nach Stockholm zu kommen. Vielleicht würde heutigen Kindern manch eine Situation (z. B. allein durch eine unbekannte Stadt zu gehen, die Leichtgläubigkeit der Tante) sehr unwahrscheinlich vorkommen, aber die Liebe zu Tieren und das Überreden der Erwachsenen über deren Anschaffung ist zeitlos.
In 17 Kapiteln mit dialogreicher altersgerechter Sprache erleben die jungen Leser eine abenteuerliche Reise, wobei die beiden Hauptfiguren Verantwortung für das Pony Jasper übernehmen und den Erwachsenen so manches Schnippchen schlagen. Die Sprache ist liebevoll, freundlich, manchmal poetisch: „… und vor den Fenstern flatterte die Nacht vorbei wie ein ewig langer blauer Schal.“ (S.109) und kommt wohltuend ohne den pädagogischen Zeigefinger aus. Dennoch wird die Angst der Erwachsenen deutlich, wenn mal wieder eins der Kinder verschwunden ist.
Die Farbe Blau hat einen besonderen Stellenwert, es ist die Lieblingsfarbe der Tante und auch im Layout des Buches überwiegend. Die Schrift und die Illustrationen sind in einem dunklen Blaugrau gedruckt. Die meist halbseitigen Bilder sind Zeichnungen und jedem Kapitel vorangestellt. Sie greifen das jeweilige Thema sowie den Ort der Handlung auf und schaffen es mit wenigen Strichen die Empfindungen der dargestellten Personen auszudrücken. Das Cover ist farbig aber genauso sparsam und sensibel mit den beiden am Bahnsteig wartenden Kindern und dem Pony gestaltet. Diese Momentaufnahme allerdings gibt es nicht in dem Text, aber sie macht neugierig.
Ein zeitloses Lesevergnügen. Viel Spaß!