Mein Leben
- Autor*in
- Reich-Ranicki, Marcel
- ISBN
- 978-3-423-13327-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 326
- Ort
- München
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 7,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Buch umfasst den Lebens- und Leidensweg des Autors in den Jahren 1933 bis 1945. Es ist ein Auszug aus der Gesamtbiografie Reich-Ranickis, die 2000 erschien und zum Bestseller wurde. Seine Kindheit und Jugend in Berlin, sein Exil als Pole in seinem Geburtsland, im Getto Warschau, seine engen Verbindungen zur deutschen Kultur und Mentalität, seine Begegnungen mit brutalen Nazis und seine gelungene Flucht werden spannend erzählt.
Beurteilungstext
Das Taschenbuch ist eine Bearbeitung der biografischen Erzählung für den Schulgebrauch. Deswegen wurde sich konzentriert auf die Zeit des Faschismus. Die Schilderungen bestechen durch die aufrichtige, feinfühlige, kontrastreiche Darstellung der privaten Erlebnisse des Autors, die natürlich ein Schlaglicht werfen auf die bestialischen Machenschaften der Nazis. Durch die Konzentration auf die Schulerlebnisse werden viele Bezüge zum möglichen Leser herzustellen versucht. Es verwundert nicht, dass das Buch nach Erscheinen sofort auf die Bestsellerlisten kam und lange dort zu bleiben vermochte; es wurde in über einer Million Exemplaren in deutscher Sprache gedruckt und in viele Sprachen der Welt übersetzt. Besonders die melancholische Grundstimmung, die beständig wechselt mit einem unterhaltsamen und tröstlichen Gestus, vermag zu überzeugen. So werden die hinlänglich bekannten Fakten über die Brutalität der deutschen Besatzer durch einen originellen Erzählton und durch die Einmaligkeit der Episodenauswahl erneut angereichert. Insbesondere das enge Verhältnis des gebürtigen Polen zur deutschen Literatur und Kunst, zur Weltliteratur und später zur nationalen Literatur Polens ist hervorzuheben. Die Details über das Warschauer Getto, die Demütigungen der Eingepferchten durch die Wehrmacht, aber auch die Hoffnungen der Insassen, die durch ihre eigene kulturelle Aktivität zum Ausdruck kam, sind mehr als bemerkenswert. Wesentlich ist auch der Aufenthalt von Tosia und Marcel in der Zeit von 1944 bis zur Befreiung in einem abgelegenen Haus, wo sie zufällig überleben können. Eine Zeittafel und ein biografischer und bibliografischer Abriss vervollständigen die empfehlenwerte Ausgabe ebenso wie die ausführlichen Anmerkungen im Text.