Mein Bruder, die Neuen und ich

Autor*in
HEESEN, MARTHA
ISBN
978-3-8369-5903-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
114
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hildesheim
Jahr
2017
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Martha Heesen schildert in "Mein Bruder, die Neuen und ich" auf anschauliche, unterhaltsame und subtile Art die vielfältigen Anforderungen und Schwierigkeiten einer Familie mit zwei Söhnen, die ständig neue Pflegekinder, zumeist als sogenannte Notfälle, aufnimmt und mit ihnen eine gewisse Zeit zusammenlebt.

Beurteilungstext

Die bekannte niederländische Jugendbuchautorin Martha Heesen nimmt sich in ihrem Erzählband eines besonderen Themas an, das von Pflegekindern in einer Pflegefamilie. Sie tut dies aus der Sicht des 10-jährigen Sohnes Toon, der sensibel, verständnisvoll und dabei immer auch altergerecht (!) in sechs Kapiteln sechs unterschiedliche sogenannte Notfälle schildert, die für variierende Zeiträume (von einer Nacht bis zu mehreren Wochen) bei ihnen erscheinen, bis ein dauerhafter "Platz" für sie gefunden ist. Toon findet, dass die Suche nach einem Platz sich anhört, als habe man ein Möbelstück zu bewegen.

Zu Toons Familie zählen die verständnisvollen Eltern und sein zwei Jahre älterer Bruder Jan, ein ehrgeiziger Wettkampfschwimmer. Es gehört zum Ritual der Pflegekindaufnahme, dass die Eltern ihren eigenen Kindern nicht sagen (dürfen), woher und warum diese bei ihnen sind, dass sie die Türen zu ihren Kinderzimmern immer offen halten müssen und dass auch sie, die leiblichen Kinder, sich um die jeweiligen Gastkinder mit kümmern müssen. Das ist für sie durchaus mit Eifersucht verbunden, aber auch für die Eltern sehr anstrengend, so dass die Nerven der Pflegefamilienangehörigen immer strapaziert werden und alle letztlich erleichtert sind, wenn "der Gast" das Haus verlassen hat, obgleich dann bald wieder, überraschend, ein Neuer aufkreuzt!

Die sechs besonderen Situationen haben z.T. einen phantastischen Charakter, sind häufig spannend und fast immer lustig geschildert. Die sechs Kapitel, die in loser chronologischer Folge verknüpft sind, haben alle einen Umfang von etwa 20 Druckseiten, bestehen aus kurzen, überschaubaren Sätzen mit viel wörtlicher Rede, so dass sie sich von Form und Inhalt gut für das Erstlesealter eignen. Dies wird noch unterstützt durch die Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Maja Bohn, die den Inhalt kongenial veranschaulichen, immer mit einem passfotoähnlichen Bild beginnen und dann weitere textbezogene Zeichnungen beinhalten.

Auf diese Weise gelingt es dem Erzählband überzeugend, sich eines schwierigen und selten behandelten Themas anzunehmen, dies kindgerecht, unterhaltend und humorvoll aufzurollen, so dass sich sein Einsatz in der Grundschule geradezu aufdrängt!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KS; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 28.06.2017

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