Mehr als ein Wunsch. Eine Adventsgeschichte in 24 Kapiteln

Autor*in
Rohner, Werner
ISBN
978-3-7725-3126-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ryans, Gareth
Seitenanzahl
229
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bald ist Weihnachten und Sunny hat zu viele Wünsche. Am besten streicht er jeden Tag einen von seiner Liste, damit an Heiligabend nur noch der wichtigste Wunsch übrigbleibt. Doch was ist sein wichtigster Wunsch?
Sunny erlebt er eine turbulente Adventszeit, da die Familie durch den Tod seiner Mutter aus den Fugen geraten ist und das Leben manchmal sehr schwer sein kann. Das nach Tagen aufgeteilte Buch eignet sich als literarischer Adventskalender auch zum Vorlesen.

Beurteilungstext

Der Dezember beginnt und bald ist Weihnachten. Sunny jedoch hat zu viele Wünsche auf seiner Wunschliste, dabei weiß er, dass er eigentlich nur einen erfüllt bekommen kann. Doch kann er sich nicht so recht entscheiden, welchen er lieber hätte. Sein Vater macht ihm den Vorschlag, jeden Tag einen Wunsch von der Liste zu streichen, damit an Heiligabend nur noch der wichtigste übrigbleibt. Doch was tun, wenn zwar Wünsche gestrichen werden, jedoch auch immer noch welche dazukommen? Und welche Wünsche würde Sunny wirklich gerne erfüllt sehen? Und kann man sich auch Dinge für andere wünschen?
Die Geschichte ist vom ersten bis zum 24. Dezember in kurze Kapitel unterteilt, die jeweils nur wenige Seiten lang sind. Dadurch eignet sich das Buch gut zum Vorlesen oder auch zum Selbstlesen als eine Art literarischer Adventskalender. Die Erzählerstimme nähert sich einem realistischen kindlichen Sprachgebrauch an und folgt auch strukturmäßig häufig den Gedankengängen und -sprüngen des Protagonisten. Das Ende ist zwar durchaus positiv, doch spiegelt es das wahre Leben und die Bandbreite des menschlichen Erlebens insofern wider, dass es schöne und weniger schöne Momente enthält. Nichtsdestotrotz löst das Ende der Geschichte viele der Spannungen in ihrem Verlauf auf und Sunny und seine Familie feiern ein schönes Weihnachtsfest.
Das Thema Wünsche ist besonders für Kinder relevant, die zur Erfüllung ihrer Wünsche auf Erwachsene angewiesen sind. Auf der Suche nach dem wirklich guten Wunsch können sich junge Leser:innen mit dem Protagonisten identifizieren. Ein weiteres großes Thema ist Sunnys Familie. Diese hat immer noch mit dem Verlust seiner Mutter vor nicht allzu langer Zeit zu kämpfen. Außerdem fängt nun seine Oma an, immer mehr Dinge zu vergessen. Das Familienleben der dreiköpfigen Familie, bestehend aus Sunny, seiner großen Schwester Lala und ihrem Vater, ist leicht dysfunktional, da jeder auf seine Art mit der Trauer um den geliebten Menschen umgeht. Lala etwa verhält sich häufig recht verletzend ihrem Bruder gegenüber. Im Laufe der Adventszeit durchlaufen auch die Figuren einen Prozess, in dem sie sich einander annähern und damit zu einem positiveren Familienleben zurückfinden. Auch hier lassen sich sicher viele Möglichkeiten zur Identifikation mit Sunny finden.
Kontrovers zu sehen ist der Fokus, der auf Sunnys Gewicht und sein ständiges Hungergefühl gelegt wird. Es ist eine Quelle verletzender Bemerkungen, die er regelmäßig besonders von seiner Schwester über sich ergehen lassen muss. Da Repräsentation in allen Bereichen von Bedeutung ist, ist die reine Beschreibung eines übergewichtigen Kindes und daraus resultierender Schwierigkeiten an sich nicht problematisch. Dennoch wäre eine positive Repräsentation vielleicht ansprechender gewesen, da sich in dem Buch eventuell reelle Ängste von Kindern wiederfinden. Kontrovers zu sehen ist diese Art der Repräsentation jedoch, da nicht nur beschrieben wird, wie Sunny selbst und seine Umwelt zu seinem Gewicht stehen. Der Erzähler lässt Leser:innen nie vergessen, dass Sunny zu jeder Tageszeit ein starkes Hungergefühl verspürt, sodass er an verschiedenen Stellen darüber nachdenkt, Gegenstände oder Schnee zu essen. Einige Male wird darauf hingedeutet, dass Sunnys Hungergefühl mit seiner emotionalen Lage zu tun haben und dass dies eventuell seine Reaktion auf die Krankheit und den Tod seiner Mutter sein könnte. Dennoch hinterlässt dieser Aspekt des Buches einen schalen Geschmack nach der Lektüre und könnte eventuell ein Trigger für einige Leser:innen sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 167; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.11.2022

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