Hier bin ich doch!
- Autor*in
- Rohner, Werner
- ISBN
- 978-3-7152-0860-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Belorf, Samira
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Atlantis
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2023
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Unsichtbar wie es ist erschreckt das Gespenst so manchen – bis es Knoblauchbrote isst… Ein überraschend komisches Gruselbuch.
Beurteilungstext
Fürchterlich! Wenn man unsichtbar ist, weiß man nicht, wo man anfängt und wo man aufhört. Ständig stößt man irgendwo an. Selbstverständlich muss man dann laut fluchen und schreien. Dieses Rumpeln und Schreien verstört die „normalen“ Bewohner*innen eines Stadthauses so sehr, dass eine Familie nach der anderen auszieht. Schwierig für Frau Blum und ihren Mann, denn neben dem Gespenst fürchten sie sich davor ihre Jobs als Hausmeister zu verlieren. Ihre Kinder Ali und Elli wissen das und gehen dem Spuk nach. Ein gruseliges Unterfangen – zumindest bis das Gespenst von den Knoblauchbroten auf dem Tisch nascht und schrecklich pupsen muss. Es pupst so viel und laut, dass es für alle Beteiligten immer witziger und witziger wird. Nach und nach wird das kleine Gespenst Teil der Familie und lernt so auch sehr viel über sich selbst – nicht nur, wo es anfängt und wo es aufhört.
Das Bilderbuch hat einen Ausruf zum Titel: „Hier bin ich doch!“. Es scheint, als wäre es selbstverständlich zu wissen, wo man ist. Doch für das unsichtbare Gespenst ist es das ganz und gar nicht. Im Grunde zeigt dieses Buch, welches das Gespenst mehr und mehr in die Familie Blum integriert, auf, wie es ist anzukommen und sich selbst zu finden. Dabei bedient es sich einer komischen, linearen Handlung, welche sehr gut nachvollziehbar ist. Die Texte des Buches sind verständlich geschrieben, lassen sich flüssig vorlesen und sind insgesamt von geringem Umfang. Die wörtliche Rede nimmt einen größeren Stellenwert ein, wobei Kommunikationsanteile des Gespensts etwas heller, eher grau als schwarz, abgedruckt worden sind. Dies erleichtert bspw. das Vorlesen in verschieden Stimmlagen oder ermöglicht unkompliziert das Partnerlesen. Die Illustrationen des Buches sind stimmig zum Text gestaltet. Die Figuren wirken comichaft. Ihr Phänotyp erscheint südländisch. Bewegungen, von welchen es im Buch sehr viele gibt, wurden mit kleinen Strichen visualisiert. Die Illustrationen sind farbenfroh gestaltet, wobei besonders hervorzuheben ist, wie das kleine Gespenst auch optisch Gestalt annimmt und am Ende des Buches irgendwo zwischen sichtbar und unsichtbar zu verorten ist. Insgesamt handelt es sich um ein kurzweiliges Bilderbuch, welches Lesevergnügen und so manchen Lacher garantiert und doch tiefgründige literarische Gespräche anregen kann. Im schulischen Kontext kann das Buch gewinnbringend eingesetzt werden. Es ist damit sehr empfehlenswert.