Man sieht auch mit den Ohren gut. Eine kleine Reise in die Musik

Autor*in
Unseld, Kerstin
ISBN
978-3-8371-3416-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Sprecher*in
Umfang
287  Minuten
Verlag
Random House Audio
Gattung
AudioSachliteratur
Ort
Köln
Jahr
2016
Alters­empfehlung
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Mathis ist blind, dafür hört er mit seinen Ohren bestens. Immer samstags lauscht er mit seinem Blindenhund Muks dem klassischen Konzert. Denn Musik kann die schönsten Bilder zaubern. Eines Tages entdecken die Beiden in der Getränkelieferung eine geheimnisvolle Flasche, mit der sie sich auf eine musikalische Rätselzeitreise begeben. Wer ist die Königin der Instrumente?

Beurteilungstext

"Man sieht auch mit den Ohren gut. Eine kleine Reise in die Musik" ist ein Kindersachbuch von Kerstin Unseld, das hier als Hörspielversion - 2016 bei cbj Audio in München erschienen - besprochen wird. Unselds Hauptprotagonisten sind der blinde Jung Mathis und sein Blindenhund Muks. Mathis liebt es, samstags das klassische Konzert im Radio anzuhören. Denn seine Ohren sind bestens geschult, sie "sehen" für ihn die wunderbaren Bilder, die in Musik stecken kann. Muks hingegen liebt es mehr im Park herumzutrollen, hilft jedoch Mathis als sein Blindenhund in allen Lebenslagen. Eines Tages finden die Beiden in der Getränkelieferung eine geheimnisvolle blaue Flasche, die ihnen ein Rätsel aufgibt: wer ist die Königin der Instrumente? Mit Hilfe der blauen Flasche können Mathis und Muks durch die Zeit reisen und treffen dabei auf berühmte Musikerpersönlichkeiten wie Hildegard von Bingen, Kapellmeister Stamitz, Christoph Willibald von Gluck, Ole Bull, Arnold Schönberg, Claude Debussy oder Louis Armstrong. Sie lernen in Gesprächen und Abenteuern viel Wissenswertes über die Musik und Musikgeschichte. Doch keiner kennt die Königin der Instrumente. Werden sie sie finden? Und wer steckte ihnen die blaue Flasche zu?
Kerstin Unseld versucht mit ihrer Geschichte den Kindern die Musik, ihre Ausdruckskraft, die Bilder, die durch sie entstehen, und Wissenswertes aus der Musikgeschichte näher zubringen. Die Betonung liegt auf Versuch, denn ihr Konzept greift nicht so recht. Interessant ist die Figurenkonstellation mit Mathis und Mucks. Dass ein blinder Junge sehr viel mehr mit seinen Ohren die Umgebung wahrnimmt, ist bekannt und dient hier als Türöffner für den Plot. Klassisch, jedoch nicht schlecht. Auch die manchmal gegenteiligen Interessen von Mathis und seinem Blindenhund führen zu mancher kleinen Kabbelei, die die Geschichte auflockern soll. Doch so richtig zündet die Geschichte nicht. Es liegt zum einen an der Sprunghaftigkeit in den Zeitreisezielen: erst Barock, dann Mittelalter, dann wieder 18. Jahrhundert. Der rote Faden fehlt, beim Zuhören wird nicht klar, warum Unseld genau diese Musikerpersönlichkeiten ausgewählt hat. Natürlich ist es schön, auch einmal für Musiklaien unbekanntere Musiker kennenzulernen. Doch es entsteht ein recht zufälliger Eindruck in der Auswahl, die manchmal anstrengend wirkt.
Ebenso ist der Erzählstil hin und wieder ermüdend: lange Schachtelsätze, viele Nebensächlichkeiten werden ausführlich geschildert, immer wieder treten die gleichen Kabbeleien auf und langweilen in der x-ten Wiederholung. Ausschweifend sind die Beschreibungen und dellen so den Spannungsbogen immer wieder ein. Hier hätte der Text mehr gestrafft werden müssen. Denn letztlich umfasst das gesamte Hörspiel über 4 CDs, über 4 Stunden. Sehr irritierend ist vor allem das Ende, die Auflösung, die nicht wirklich logisch ist. Sie wirkt konstruiert.
Mit voller Stimme erzählt Florian Fischer die Abenteuerreise von Mathis und Mucks. Er gibt sich allerhand Mühe, die Geschichte zum Leben zu erwecken. Jedoch kann er die Schwächen des Textes nicht kompensieren.
Natürlich erfahren die Kinder in dem Hörspiel "Man sieht mit den Ohren gut. Eine kleine Reise in die Musik" von Kerstin Unseld viel Wissenswertes über die Musikgeschichte. Hin und wieder blitzt die Idee, Begeisterung für Musik und deren Ausdruckskraft durch. Dies sind die starken Momente, jedoch sind ihrer zu wenig. Letztlich bleibt ein zäher Eindruck zurück. Schade, denn es steckt in der Plotidee viel Potential.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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