Man sieht auch mit den Ohren gut

Autor*in
Unseld, Kerstin
ISBN
978-3-423-64019-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
180
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der blinde Mathis und sein Hund Muks sind dicke Freunde. Während Muks am liebsten im Freien über Wiesen tobt verbringt Mathis seine Freizeit am liebsten mit klassischer Musik vor dem Radio. Als die beiden im Limonadenkasten eine Flaschenpost von der Königin der Instrumente finden, ist Muks zunächst wenig begeistert, sollen sie doch selbige suchen. Jedoch kann er Mathis nicht allein auf musikalische Zeitreise schicken, zumal ein Finderlohn versprochen ist.

Beurteilungstext

Mit ihrer kleinen Zeitreise in die Musik bringt Kerstin Unseld, die Musikwissenschaft, Germanistik und Musikjournalistik studiert hat, nicht nur Kindern sondern auch neugierigen Erwachsenen vor allem klassische Musik und musikalische Zeitgeschichte nahe.
Mit ihren frei erfundenen Protagonisten, dem blinden Jungen Mathis und seinem Hund Muks,
erfindet sie eine spannende Geschichte in der sie ihre Leser in verschiedene, aber maßgebende Epochen der Musikgeschichte führt. Fällt es anfangs noch schwer, wie dem Hund Muks, die musikalische Begeisterung von Mathis für klassische Konzerte am Samstagvormittag zu teilen und den bildlichen Vergleichen von klarer Musik eines Horns mit dem klaren, blauen Himmel nach einem Gewitterguss zu folgen, so wird man mehr und mehr als Leser mitgenommen und folgt mit Spannung den verschiedensten Zeitgenossen und der nie boshaften musikalischen Meinungsverschiedenheit zwischen Muks und Mathis.
Auch ich habe beim Lesen viel dazugelernt und mit jedem Kapitel konnte man Mathis sein „gutes Sehen mit den Ohren“ besser nachvollziehen. Klar, ein jeder kennt Mozart, Bach und Beethoven, aber die Kapellmeister Stamitz, sowohl Senior als auch Junior, die mit ihrer „Mannheimer Schule“ maßgebend das heutige, klassische Sinfonieorchester hervorgebracht haben, kannte ich nicht. Auch Hildegard von Bingen, mir bisher bekannt als heiliggesprochene Benediktinernonne mit weitreichenden Kenntnissen über die Natur, über Naturheilkunde, Medizin und Philosophie, hat Liedtexte selbst geschrieben. Dies tat sie in Latein, mit kleinen, eckigen Notenzeichen auf ganzen vier Linien. Das alles erfährt man ganz nebenbei, indem Mathis und Muks, auf der Suche nach dem Rätsel um die Königin der Instrumente, mit Hilfe eines kleinen blauen Fläschchens, auch zu Ritter von Gluck in die Pariser Oper, zu den Schönbergs nach Wien und sogar nach New Orleans zu einem Kollegen von Louis Armstrong, fliegen. Es ist nicht nur eine zunehmend spannende Abenteuergeschichte, in die Kerstin Unseld ihre Leser entführt, sondern sie ist unwahrscheinlich lehrreich, ohne dass man es merkt. So weckt man das Interesse an klassischer Musik, so macht Lesen und Lernen Spaß und auch so kann man Kinder zum Musikmachen motivieren.
Klingt die Reise durch die Musikgeschichte für den Leser anfangs sehr ungewöhnlich, bietet Kerstin Unseld am Ende der Zeitreise eine nachvollziehbare Auflösung. Die Erzählung ist chronologisch nach Wochentagen und Jahreszahlen mit den entsprechenden Gestalten der Musikgeschichte aufgebaut und wurde von Leonard Erlbruch kindgerecht mit Schwarz-Weiß Zeichnungen illustriert. Am Ende des Buches finden sich spannende Ergänzungen über das Leben und die Musik der im Buch vorkommenden Gestalten der Musikgeschichte mit schönen Hörtipps. Unbedingte Kauf- und Leseempfehlung!

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Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 21.03.2016

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