Maja und Marietta aus dem großen, bunten Haus

Autor*in
Lott, Anna
ISBN
978-3-551-55808-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Camus , Ariane
Seitenanzahl
112
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bühne frei und Vorhang auf für Maja und Marietta! Anna Lott präsentiert in diesem großartigen Kinderbuch zehn Vorlesegeschichten, in denen die liebevollen Streitigkeiten der Schwestern Maja und Marietta im Zentrum stehen, mitten aus dem kindlichen Lebensalltag gegriffen und passend illustriert von Ariane Camus. Lachen, Weinen und Staunen mit einem gewitzten Geschwisterpaar...

Beurteilungstext

Eigentlich haben sich Maja und Marietta sehr lieb, aber irgendwie kommt es dann doch immer wieder zu Streit und Eifersüchteleien. Anna Lott erzählt in diesen zehn in sich abgeschlossenen Geschichten von Gefühlen, die alle Kinder, die Geschwister haben, kennen dürften. Die Mädchen sind im Grunde ein Herz und eine Seele. Sie wachsen in einem Hochhaus mit einer alleinerziehenden Mutter auf – warum das so ist, erzählt der kinderliterarische Text nicht. Vielmehr erscheint die Lebenswirklichkeit der Schwestern als selbstverständlich, damit sind die Geschichten dem Gestus moderner, komischer Kinderliteratur verpflichtet: Lebensnah und realistisch lernen die Leser*innen das Leben der Protagonistinnen im Hochhaus kennen. Die Bewohner*innen werden in der Buchklappe anhand beschrifteter Illustrationen vorgestellt. Jede einzelne Geschichte hält ein Alltagsabenteuer von Maja und Marietta parat. Einmal gehen die Streitereien der beiden soweit, dass Maja Marietta auf dem Flohmarkt verkaufen will – eine Geschichte, die frappierend an Astrid Lindgrens „Madita“ erinnert, die ihre kleine Schwester Lisabeth auch einmal verkauft (und es hinterher bereut). Marietta ist ebenso erschrocken wie Madita, als sie fürchtet, die kleine Schwester tatsächlich verloren zu haben – das allerdings in der Geschichte, als Marietta in dem von Nonnen bewohnten „Schauerhaus“ (S. 42) verschwindet. Getragen sind diese fröhlichen Alltagsgeschichten von einem liebevollen Unterton, der permanent deutlich macht, wie stark der Zusammenhalt der Kleinfamilie ist:

„Dann drückt Mama sie beide ganz feste. Weil sie sich so freut, dass es sie beide gibt. Und Maja freut sich auch. Weil es Mama gibt. Und weil es Marietta gibt. Die größte kleine Schwester, nein, die beste Schwester auf der ganzen Welt“ (S. 111)

Das Bild dieser glücklichen Familie bildet sich in den Illustrationen von Ariane Camus kongenial ab, ebenso die den Text dominierende Komik. Diese erinnert an die nahezu vergessenen Abenteuer von Dietmar Inkiows „Ich und meine Schwester Klara“ aus den 1980er Jahren, aber die wunderbaren Geschichten von Maja und Marietta sind weniger bissig – dafür einnehmend liebevoll. So präsentiert sich Anna Lotts Buch als durch und durch empfehlenswerte Vorleselektüre, vor allem für Kinder im Vorschulalter.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Kirsten Kumschlies; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 19.10.2022

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