Lukas und die halbe Wahrheit

Autor*in
Neubauer, Annette
ISBN
978-3-8000-5453-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
96
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lukas ist in seiner neuen Schule Außenseiter. Um Freunde zu finden, erzählt er, dass sein Vater ein bekannter Fußballspieler ist. Dabei ist er arbeitslos und “Hausmann”. Lukas gerät “in Teufels Küche”...

Beurteilungstext

Das bringt Kinder weiter, wenn sie die erste Leselernphase hinter sich habe:
Da ist zunächst ein richtig dickes Buch, fast 100 Seiten stark, voll beschrieben mit großer, klarer Druckschrift, (1 ½ - zeilig), unterbrochen durch 40 kleine, witzige, schwarz / weiß – Zeichnungen; in 10 Kapitel unterteilt.
Und dann ein richtig wichtiges Thema: Es geht um Fußball (was ja zumindest alle Jungen interessiert) aber auch – um Arbeitslosigkeit des Vaters (was alle Erwachsenen mit ernsten Gesichtern besprechen) - und um die schier ausweglose Situation, die jedes Kind kennt, wenn es nur die „halbe Wahrheit“ gesagt hat: das ohnmächtige, verzweifelte Gefühl, in der Falle zu stecken; nicht zu wissen, wie man sich befreien kann.
Mit heißen Ohren werden die Kinder lesen, wie es Lukas geht. Er musste mit seinen Eltern umziehen, weil sein Vater die Arbeit verloren (und nun der „Hausmann“ ist) und seine Mutter jetzt an einem andern Ort einen Vollzeitjob hat. Das ist für alle sehr gewöhnungsbedürftig. Annette Neubauer beschreibt liebevoll die zu überwindenden Schwierigkeiten im Alltag der immer noch nicht selbstverständlichen Konstellation, wenn Vater und Mutter die Rollen getauscht haben.
Auch Lukas ist verunsichert und will deshalb unbedingt in der Schule Anschluss finden. Deshalb schwindelt er, dass sein Vater ein bekannter Fußballspieler ist. Damit gewinnt er tatsächlich die Aufmerksamkeit der Jungen, aber verstrickt sich immer mehr in sein Lügengespinst. Als endlich alles auffliegt, bricht zuerst seine Welt zusammen. Die neuen Freunde sind verständlicherweise enttäuscht und wenden sich zunächst wütend von ihm ab.
Und jetzt zeigt Annette Neubauer beispielhaft auf, wie diese tiefe Niederlage dazu führt, dass Lukas einen neuen Anfang machen kann. Er schämt sich furchtbar und rappelt sich wieder auf, erträgt tapfer die Ablehnung und übernimmt die Verantwortung dafür. Er kann sich von seinem Vater helfen lassen und am Ende steht die Freundschaft mit seinen Kumpels auf viel festerer Grundlage als zuvor. Gemeinsam ist etwas durchgestanden und geschafft.
Wichtige Themen menschlichen Zusammenlebens sind hier angesprochen – wir wissen, wie ernsthaft unsere Kinder davon betroffen sind, darüber nachdenken und sprechen wollen.
Dies Buch - verständnisvoll und Mut machend - gibt sowohl Eltern als auch Kindern gute Gelegenheit dazu!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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