Ist doch Isy! Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften

Schlagwörter

• Freundschaft
• Basteln/Anleiten

Teaser

Leicht, nett, fröhlich, harmlos – all das ist das Buch „Ist doch ISY!“. Isy ist der Name der Protagonistin, die uns ihre Geschichte erzählt. Der Verlag zielt mit Cover und Gestaltung eindeutig auf ein typisch weiblich sozialisiertes Lesepublikum. Besonders macht das Werk die Verbindung aus Erzählung und Anleitungen zum Upcycling, Basteln und Handlettering.

Beurteilungstext

In locker-flockigem Ton lässt Annette Neubauer Isy sprechen. Eingangs wünscht sie sich, in ihrem Leben möge etwas Aufregendes geschehen – prompt erfährt sie, dass die fünfköpfige Familie in eine andere Stadt umziehen wird. Thematisch geht es um das Ankommen in der neuen Umgebung und um das Schließen neuer Freundschaften. Das liest sich flott weg, auch weil die Sätze einfach gehalten und alle Gedanken und Handlungen der Hauptfigur nachvollziehbar geschildert sind. Leerstellen oder Brüche gibt es keine, nur das Rätsel, wer und warum Isy den Diebstahl eines Füllers unterstellt, will gelöst werden. Das Personal der Nebenfiguren ist etwas stereotyp: Der gutaussehende, zugewandte, Comic-zeichnende Schwarm mit langen Haaren ist ebenso eindimensional wie die arrogante Zicke, die es fast nur im Dreierpack mit ihren Freundinnen gibt. Nun ja.
Immerhin gibt es ein Geschwisterkind mit Down-Syndrom (in einem Satz erwähnt). Und an einer Stelle wird darauf hingewiesen, dass nicht alle Kinder in einem Haus mit Garten wohnen oder jemanden kennen, der so wohnt (hier geht es um die Frage, wo die gebastelten Insektenhotels aufgehangen werden könnten).
Isy ist ein sympathisches, handwerkliches Naturtalent mit ökologischem Bewusstsein: Sie kann aus vielen Dingen, etwa Pizzakartons, alten Jeans oder Umzugskartons Nützliches und Geschmackvolles basteln. Alles gelingt ihr scheinbar spielend. Schön sind die Bastelanleitungen für alles, was geschaffen wird, in die Erzählung eingeflochten. Beim Lesen bekommt man glatt Lust, das eine oder andere auszuprobieren und sich von der Kreativität anstecken zu lassen.
Laura Rosendorfer hat das Ganze freundlich illustriert und anschaulich bebildert. Einige Wörter haben es im Handlettering-Stil in den Text geschafft. Auf beinahe jeder Seite gibt es ein kleines zeichnerisches Element, das zum Inhalt passt und das Layout auflockert. Schlicht und gekonnt wird so zum Kritzeln und Zeichnen animiert.
Ein Feel-Good-Buch, das nicht weh tut – immerhin!