Lügen schmeckt wie Knäckebrot

Autor*in
Houm, Nicolai
ISBN
978-3-7891-1057-3
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
Norwegisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
205
Verlag
Oetinger
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2019
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Knäckebrot ist gesund, zumindest sieht das Vildes Mutter so. Doch meist schmeckt es einfach nur fade, findet Vilde. Auch Lügen hat diesen Beigeschmack, wie Vilde bald erfahren muss. Und doch tut sie es, um ein Familiengeheimnis vor ihren Freunden in der Schule zu schützen. Sie will wie andere Jugendliche angenommen sein und nicht mit Vorurteilen anderer konfrontiert werden.

Beurteilungstext

Der norwegische Autor Nicolai Houm schreibt diesen Roman in 29 Kapiteln aus der Perspektive der 12-jährigen Vilde. Das erste Kapitel scheint dabei jeder zu kennen: Nervosität vor einem Vortrag vor den neuen Mitschüler*innen. Doch dann wird klar, warum Vilde eigentlich so nervös ist: Sie erzählt über Tiere in Afrika, weil ihr Vater dort angeblich Tierschützer ist. Und das ist glattweg gelogen! Vildes Vater sitzt seine Strafe im Gefängnis ab und keiner soll es erfahren. Aus dieser Anfangslüge entstehen weitere Lügen und der Druck diesen Stand zu halten, vor allem, als sie einen anonymen Zettel bekommt, dass Tiger gar nicht in Afrika leben. Wer ist ihrer Lüge auf die Schliche gekommen? Wem kann Vilde noch trauen? Und wie soll Vilde so ihren Platz in der Klasse finden?
Dieses Buch mit Happy End handelt von Gefühlen und der Frage von Ehrlichkeit und Moral. Die Leser*innen, die zum Lesen dieses Buches ein wenig tagträumerisch sein sollten, sehen, wie sich Vilde in diesen Situationen fühlt und können Parallelen zum eigenen Alltag ziehen. Sie lernen, dass Lügen meist entdeckt werden und echte Freunde auch in schwierigen Situationen zu einem stehen. Besprechung einzelner Szenen im Ethik- und Deutschunterricht wären denkbar, um über bessere Wege nachzudenken als zu lügen.
Nicolai Houm löst letztlich nicht auf, warum Vildes Vater zweimal ins Gefängnis musste. Es ist für Vilde lediglich wichtig, dass er ihr Papa ist (S. 200). Dieser warmherzige Gedanke spiegelt sich während des ganzen Buches wider. Insgesamt ist das Buch an manchen Stellen kitschig, wenn es um den Schwarm Daniel, den väterlichen Gedanken oder das Ende geht. Doch Jugendliche, wohl vor allem Mädchen zu Beginn der Pubertät hängen solchen Gedanken gerne nach und können sich in der Geschichte des Buches gut verlieren, die dennoch ein schweres Thema aufgreift. Die Handlung wird dabei trotz manchmal vorhersehbarer Geschehnisse nicht langweilig.

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Diese Rezension wurde verfasst von juz; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 13.03.2020

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