Lindbergh - Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus

Autor*in
Kuhlmann, Torben
ISBN
978-3-314-10210-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kuhlmann, Torben
Seitenanzahl
96
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2014
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Erzählt wird eine Vorgeschichte. Es ist eine kleine Maus, die aus Not und mit viel Erfindungsreichtum sowie großem Durchhaltevermögen die allererste Luftüberquerung über den Atlantik plant und auch - von Ost nach West - erfolgreich durchführt. Die sehr sorgfältig gezeichneten Bilder sind so gestaltet, dass wir meinen, ein altes Buch vor uns zu haben, das bisher wohl verschollen war. Sehr empfehlenswert für Kinder jeden Alters, für Erwachsene sowieso.

Beurteilungstext

Wie Otto Lilienthal, die Gebrüder Wright oder Leonardo da Vinci ist auch die ""kleine Maus"" begeistert und fasziniert von der möglichen Erfüllung des Traums, fliegen zu können. Sie lässt sich nicht durch diverse Schwierigkeiten von ihren Versuchen abbringen, lernt die tückischen Momente und Misserfolge kennen, bleibt aber beharrlich. Ein wenig hilft ihr dabei, dass das Überleben der Mäuse in der großen Stadt Hamburg immer schwieriger wird. Die Menschen stellen vermehrt Fallen auf, es scheint immer mehr Eulen zu geben und überall lauern Katzen. Dagegen soll es jenseits des Atlantiks ein gelobtes Land geben, das ""alle Neuankömmlinge begrüßt[e], ganz egal ob Mensch oder Maus"". Doch der Weg, mit den Schiffen die Überfahrt zu gestalten, ist verbaut, die hungrigen Katzen bewachen ""die Schiffe wie Festungen"".
Die kleine Maus schafft es letztlich nicht nur, mit dem selbst gebauten Flugzeug mit Dampfmaschinenmotor Amerika zu erreichen, sie wird dabei auch zum gefeierten Star. Kein Wunder, dass der kleine Junge Charles Augustus Lindbergh begeistert vor einem Plakat steht und spontan beschließt, dereinst ebenfalls den Atlantik mit einem Flugzeug zu überqueren - was, wie wir wissen - ihm ja auch mit seiner ""Spirit of St. Louis"" im Mai 1927 von West nach Ost gelang. Gut, dass der Autor und Illustrator uns diese Geschichte erzählt, wir hätten ansonsten nicht die wirkliche Motivation von Lindbergh kennengelernt.
Der Gesamteindruck des Buches in seinen Brauntönen und den (scheinbar) abgestoßenen Kanten und Ecken lässt uns glauben, wir hätten ein vielleicht über 100 Jahre altes Werk in den Händen. Auf Vor- und Nachsatz sehen wir Skizzen, die aus Leonardo da Vincis Skizzenbuch stammen könnten. Die Geschichte beginnt denn auch in einer ""düsteren Bibliothek"", in der die kleine wissbegierige Maus, die im Übrigen keinen Namen erhält, durch eine runde Brille schaut und in den Büchern der Menschen liest. Diese doch eher ungewöhnliche Tätigkeit lässt in der Zukunft zu, dass die so Belesene sich Gegenstände zusammensucht und über verschiedene Versuche letztlich das Flugzeug bauen kann.
Die Illustrationen sind sehr aufwändig gezeichnet, die Maus unterstützt durch einige Skizzen, die sie mit Streichhölzern erstellt, deren Schwefelköpfe abgebrannt wurden und so etwas wie Holzkohle zurückbleibt. Immer wieder wechselt die Perspektive auf den Bildern, mal sind wir im Abwasserkanal und schauen nach oben zur Katze, mal sind wir noch höher als die Schornsteine der eng stehenden Häuser, auf denen die Eulen hocken als seien sie Statuen, mal wird eine Zeitdauer überbrückt durch mehrere Bilder in Form von Fotos, die ausgebreitet auf einer dunklen Oberfläche liegen.
Auch wenn das Vorlesen durch den ausführlichen Text etwas länger dauern sollte, gibt es so viel in den Bildern zu entdecken, dass es den zuhörenden Kindern überhaupt nicht langweilig werden wird - auch nicht, wenn wir das Buch zum zweiten oder dritten Mal wiederholen. Am Ende erzählt der Autor noch ""Eine kurze Geschichte der Luftfahrt"", in der er drei Pioniere und sich selbst (wirklich sehr kurz) vorstellt.
Ein wunderbares Buch, das zurecht auf der Auswahlliste zum LesePeter steht.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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