Lili

Autor*in
Tan, Wen Dee
ISBN
978-84-947040-1-7
Übersetzer*in
Mallon, Denise
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tan, Wen Dee
Seitenanzahl
28
Verlag
àdac
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
-
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Lili ist ein besonderes Mädchen – ihr Haar brennt wie ein Feuer. Das führt zu vielfältigen Komplikationen, hält Lili aber nicht davon ab ein Kind zu sein.

Beurteilungstext

In einem kleinen Dorf lebt Lili. Eigentlich ist sie ein ganz normales Kind, aber ihr Haar brennt feuerrot. Ihre Familie geht damit ausgesprochen pragmatisch um, denn Lili kann als Herd oder Wärmequelle im Haushalt gute Dienste leisten. Doch in Auseinandersetzung mit den Kindern des Dorfes gibt es immer wieder – verständliche – Probleme. Daher wird sie gemieden und ausgeschlossen. Als Lili jedoch ein paar Kinder retten kann, die sich im Wald verirrt haben, erkennen die anderen in ihr einen liebenswerten Menschen.
Andersartigkeit ist eins der zentralen Themen der Kinderliteratur und wird hier an einem besonderen Körpermerkmal dargestellt, das ganz offensichtlich unrealistisch, aber markant ist. Das Feuer als verheerende und versehrende Bedrohung steht nicht nur im Widerspruch zur kindlichen Protagonistin, es schafft auch Konflikte mit den Kindern, wenn Lili beim Bockspringen oder Gummi-Twist-Spielen Spielzeuge und Mitspielende verletzt. Immerhin kann sie auch allein spielen, zum Beispiel mittels Feuer Obst vom Baum pflücken. Allerdings ist Lili eben doch Kind genug, um sich dabei einsam zu fühlen. So ist es am Ende die glückliche Integration aufgrund einer Bewährung, die beweist, dass Lili trotz der vermeintlichen Gefahr doch auch konkreter Freundschaft bedarf und letztendlich nicht anders denkt und fühlt als die anderen Kinder.
Die Texte des Buches beschränken sich auf einen Erzählbericht, der knapp gefasst nur ein bis zwei Sätze pro Doppelseite enthält. Die Bilder sind randlose und nach außen offene Kohle- oder Wachsstiftzeichnungen. Sie beschränken sich auf wenige Elemente, die grafisch umrissen und zum Teil durch Schraffuren räumlich ausbuchstabiert, aber konsequent in schwarz gehalten werden. Nur Lilis Haare stellen einen Farbtupfer dar, der in grellem Orange deutlich ins Auge fällt. Die Idee der Protagonistin ist sicherlich witzig, doch erreicht die narrative Substanz des Buches schnell eine Grenze. Die Geschichte bleibt dünn, sowohl in der Ausbuchstabierung von Lilis Besonderheiten, als auch im Handlungsverlauf. Wird der Konflikt nur angedeutet, was als Vorbereitung eines Höhepunktes in Ordnung ist, bleibt letzterer doch recht farblos und banal, zu naheliegend und kaum erzählwürdig. Das nimmt dem Buch doch einigen Reiz und reduziert es – neben einer durchaus interessanten Erzählweise in Wort und Bild – zu platt auf seine pädagogische Botschaft. Daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.09.2017

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