Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Autor*in
Herden, Antje
ISBN
978-3-939944-82-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schöffmann-Davidov, Eva
Seitenanzahl
218
Verlag
Tulipan
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

So langsam kommt es den drei Kindern Kurt, Sandro und der Prinzessin komisch vor: die Eltern, die Großeltern, ja fast alle Erwachsene beachten sie nicht mehr. Genau so ergeht es ihren Freunden und Klassenkameraden, ja allen Schulkindern in der Stadt. Zuerst kochen die Erwachsenen nicht mehr, dann reden sie mit den Kindern nicht mehr, dann verschwinden sie ganz! Wohin sind sie gegangen? Dann taucht auch noch ein Rattenmann auf, der sich um die hungrigen Kinder kümmert.

Beurteilungstext

Es ist der Titel, der sofort ins Auge springt und fesselt. Dazu das Cover, auf dem hinter dem Jungen ein schwarzes, riesiges Ungeheuer lauert. Beides zusammen machen neugierig auf ein hochspannenden Lesegenuß, den - vorab sei dies schon verraten - es bis zur letzten Seite definitiv gibt.
""Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet"" ist der Auftaktband einer Kinderbuchreihe um die drei Freunde Kurt, Sandro und die Prinzessin. Gekonnt hat die Autorin Antje Herden die Geschichte aus den Genres Abenteuer, Freundschaft, Krimi und Fantasy kombiniert. Ihr ist ein aufregender, spannungsgeladener Plot gelungen, der bis zur letzten Seite den Leser fesselt. Noch gut sind mir die letzten 20, 30 Seiten im kühlen Badewasser in Erinnung, weil ich einfach den Band nicht aus der Hand legen konnte!
Die drei Hauptprotagonisten sind die typischen sympathischen Außenseiter, die durch eine außergewöhnliche Situation - hier nicht minder als die Weltrettung! - zu besten Freunden zusammgeschweißt werden. Sie gehen wirklich durch dick und dünn. Kurt, das Computergenie, dessen Mutter als Archälogin ständig in der Weltgeschichte unterwegs ist und mit seinem Vater und seiner Oma zusammenwohnt. Sandro, der Stotterer, der sich aus Schüchternheit hinter seinen langen Haaren versteckt. Und als Dritte im Bunde gibt es noch die Prinzessin, die extravagante Kleider trägt, unnahbar erscheint und ungemein pedantisch ist. Sie sind es allein, die merken, daß etwas überhaupt nicht mit den Erwachsenen stimmt. Erst fängt es mit kleinen Dingen im Alltag wie ungebügelter Wäsche an, wird immer mehr und endet in einem fantastischen Abenteuer, bei dem Ratten, Molche, Lurche und ein kleiner, verrückter Professor wesentlich beteiligt sind. Beim Lesen dachte ich an den ""Rattenfänger von Hameln"". Antje Herdens Buch nimmt die Grundidee der Geschichte auf, schreibt sie aber aus Sicht eines Kindes, das eben nicht mit dem Rattenfänger mitgeht. Er scheint hier und da durch, ist aber keine Adaption oder moderne Umschreibung. Nein, Herdens Buch ist ein gelungener Auftakt zu einer Reihe mit ganz viel Potential und großem Lesesuchtfaktor. Ihre Sprache ist einnehmend, klar, dynamisch und nie langweilig. Der Plot wird aufbauend im Spannungsbogen erzählt, auch der Teil, der das komische Verhalten der bald verschwindenden Eltern beschreibt, manchmal recht langatmig ist. Hat man diese kleine Klippe übersprungen, geht es rasant vorwärts. Immer wieder gelingt Herden spannungsreiche Kurven, wenn man denkt, das Ende wüßte man bald. Diese Kunst ist ihr mehr als gelungen. Zudem kommen die Figuren allesamt sehr reif in ihrer Darstellung herüber, seien es die Hauptfiguren oder auch so manche arme Kröte oder Ratte.
Herdens ""Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet"" ist ein Kinderbuch, das ein flottes, spannungsreiches Abenteuer von der ersten bis zur letzten Seite verspricht. Das Buch legt man nicht aus der Hand, bevor man es nicht zu Ende gelesen hat. Und dann freut man sich auf die nächsten Bände mit Kurt, Sandro und der Prinzessin.

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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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