Leonce und Lena

Autor*in
Büchner, Georg
ISBN
978-3-934029-60-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kunert, Almud
Seitenanzahl
36
Verlag
Kindermann
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Prinz Leone aus dem Königreich Popo soll gegen seinen Willen Prinzessin Lena aus dem Königreich Pipi heiraten.
Beide entziehen sich den Plänen der Königshäuser und fliehen ohne sich je gesehen zu haben nach Italien. Unbeabsichtigt begegnen sie sich dort und finden sich durchaus symphatisch. Ist das der Beginn einer wunderbaren Liebe ?

Beurteilungstext

Das Vorhaben des Kindermann Verlags mit diesem Sonderband den 200.Geburtag von Georg Büchner zu würdigen, ,ist zu begrüßen, aber es bleibt die spannende Frage, ob es Barbara Kindermann gelingt, den Text so aufzubereiten, dass Kinder ab 7 Jahre ihn verstehen werden.
Die Story ist schnell erzählt. Es geht um ein in der Literatur häufig verwendetes Motiv, das des Verwechlungsspiels.
Der phlegmatische , wohl schon demente König des Königreiches Popo hat genug vom Regieren und will seinem faulen , gleichsam phlegmatischen Sohn Leone die Macht übertragen. Vorher müsste er allerdings Prinzessin Lena aus dem Königreich Pipi heiraten. Diese leidet unter Drepressionen, denn sie sehnt sich nach dem Tod.
Unabhängig voneinander beschließen beide zu fliehen, jeweils begleitet von dem listigen Valerio und der Gouvernante von Lena. Wie zu erahnen ist, begegnen sich beide und kehren, von dem listenreichen Valerio als Puppen ( im Text Automaten) verkleidet, in das Königreich Popo zurück. Als sie sich bei der Vermählung demaskieren, ist die Freude bei allen groß. Leonce will nun endlich ein geachteter König werden, ganz dem Spruch verpflichtet: “Müßiggang ist aller Laster Anfang”.
Büchner ist bekannt für seine ironisch-satirische Gestaltungsweise. Das kann möglicherweise auch bei diesem Lustspiel sein Anliegen gewesen sein. Die Namen der Königreiche ( Popo und Pipi) mögen dafür stehen und auch die Gestaltung des Königs und des Hofes mag eine Anspielung auf damals herrschende Zustände an deutschen Adelshäusern gewesen sein.
Aber sollen Kinder ab 7 Jahren schon so kritisch hinter einen Text schauen? Barbara Kindermann geht bei der Nacherzählung nicht den Weg der kritiklosen Vereinfachung. Sie wählt einerseits für ihren Text eine Sprachgestaltung, die den Lektüreerfahrungen der Kinder entgegen kommt, andererseits fügt sie in den Text, wie bei anderen Adaptationen des Verlages auch praktiziert, Orginalzitate ein. Die Bilder von Almud Kunert geben den jungen Lesern Gelegenheit, eine Brücke zwischen Text und Bildern herzustellen. Die Illustrationen sind humorvoll , großflächig und bunt gestaltet. Die Gesichter der Figuren lassen auf deren Charakter schließen.
Da Georg Büchner mit seinen Werken in vielen Lehrplänen der Oberstufe präsent ist, könnte bei der Aneignung
von “Leonce und Lena” die Nacherzählung von Barbara Kindermann und die Bilder von Almud Kunert als eine besondere Form des Umgangs mit dem Lustspiel von Büchner beigezogen werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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