Lehmriese lebt

Autor*in
Kuhl, Anke
ISBN
978-3-95640-037-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kuhl, Anke
Seitenanzahl
96
Verlag
Reprodukt
Gattung
Comic
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Olli und Ulla verbringen ihren Nachmittag unten am Fluss. Mit richtig viel Lehm bauen die beiden Freunde einen Riesen, der über Nacht auf wundersame Weise lebendig wird. Als Olli und Ulla ihm plötzlich in der Stadt gegenüberstehen, ergreifen sie zunächst die Flucht. Doch dann beginnt eine spannende Verfolgungsjagd! Denn der Lehmriese, der sich unbeholfen in der Menschenwelt bewegt, richtet so manches Chaos an.

Beurteilungstext

Der Reprodukt-Verlag bringt seit einigen Jahren auch Comics für Leseanfänger heraus. Die Kindercomic-Reihe wird nun durch einen neuen Titel von Anke Kuhl erweitert. Bekannt ist Anke Kuhl bisher aus dem Bilder- und Sachbuchbereich. Für ihre bisherigen Arbeiten wurde sie mehrfach prämiert, u.a. gewann sie für „Alles Familie!“ 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Mit „Lehmriese lebt!“ veröffentlicht die erfolgreiche Illustratorin nun ihr erstes Comicwerk. Als Vorlage für die Geschichte über den Lehmriesen dient die Legende vom Golem. Das stumme Wesen verfügt über sehr viel Kraft, führt Aufträge aus und sollte das Unheil vom jüdischen Volk abwenden. Die Legende des Golem behandelt Anke Kuhl in ihrer Geschichte sehr spielerisch und setzt sie gerade nicht in einen engen historischen Bezug. Wer dennoch mehr über den Golem wissen möchte, findet am Endes Buches einen kurzen Sachtext.
Das ansprechende Cover der fantasievollen Neuinterpretation wird durch den Lehmriesen komplett ausgefüllt. Seine sowie Ullas und Ollis Augen sind extra mit einer Lackierung versehen. Auch der Titel hebt sich damit vom sonst matten Hintergrund ab. Auch wenn sich „Lehmriese lebt!“ deutlich an Kinder richtet, bereitet die Lektüre auch Erwachsenen viel Spaß. Anke Kuhl überzeugt mit ihrem guten Gespür für Perspektiven und Dynamik. Mit schwungvollem Strich und unperfekter Buntstiftkolorierung arbeitet sie hervorragend sowohl Bewegungen als auch Emotionen der Figuren heraus. Das verleiht ihren Bildern Frohsinn und eine besondere Leichtigkeit. Natürlich kommt der Humor in den Geschichten von Anke Kuhl nicht zu kurz. Es ist sehr unterhaltsam, den Lehmriesen auf seiner abenteuerlichen Entdeckungstour durch die Menschenwelt zu begleiten. Ob beim Friseur als Aushilfe oder beim Einkauf im Supermarkt, das Chaos ist vorprogrammiert. Die Geschichte spielt in einer Stadt, in der Menschen zusammen mit menschgewordenen Kühen, Insekten und Einhörnern leben. So sind es auch die schrägen Nebenfiguren wie die eisverkaufende Kuh und die ganzseitigen witzigen Auflistungen von Eissorten oder verschiedenen Frisuren, die die Erzählung so amüsant machen. Bei den kurzen Kapiteln achtet Anke Kuhl auf einen Wechsel von Panels mit Sprechblasen und textlosen Bildfolgen. Das zweite Kapitel „Über Nacht“, in dem der Lehmriese lebendig wird, kommt sogar ganz ohne Text aus. So können sich auch Lesemuffel die Geschichte schnell erschließen. Für eine kreative Auseinandersetzung mit dem Kindercomic stellt die Autorin reichlich Impulse zur Verfügung. Besondes das offene Ende und der doppelseitige, in Bildern dargestellte Ausblick lädt dazu ein, die Geschichte der drei neuen Freunde in Wort und/oder nur im Bild fortzusetzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kh.
Veröffentlicht am 01.10.2015

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