Krah

Schlagwörter

• Kunst
• Tiere

Teaser

Krah die Krähe ist allein, alle haben Angst vor ihm. Da helfen auch alle Versuche nichts, sich ein anderes Outfit zu geben.

Beurteilungstext

Als Krah die Krähe versucht, Kontakt zu den drei kleinen Vögeln in seiner Nähe aufzunehmen - einer Meise, einem Fink und einem Wellensittich - ergreifen diese Hals über Kopf die Flucht. So schrecklich groß und schwarz wirkt er bedrohlich. Also besorgt er sich Farben und macht sich zur Meise, zum Sittich und zum Fink. Doch da haben die drei ebensolche Angst vor ihm. Erst am Schluss, als er laut schluchzend im Tränenregen seine künstlichen Farben verliert, kommt der Kontakt zustande, denn die drei denken, dass er die drei schrecklichen Vögel verjagt hat. Nun wollen alle mit Krah befreundet sein.
Diese kleine Lehrgeschichte über Einsamkeit, Freundschaft und Andersartigkeit thematisiert ein bekanntes Motiv der Kinderliteratur. Der Versuch, sich den anderen ähnlich zu machen misslingt, da die andere Art nicht der eigenen Identität entspricht. Die Rückkehr zum eigentlichen selbst eröffnet dann jedoch den Nährboden für Entwicklung, die zu einem guten Ende führt. Auch wenn diese Moral im vorliegenden Buch dankenswerter Weise Ecken und Kanten, und vor allen Dingen Brüche erlebt, wird doch ganz pointiert das Eigene als Basis für gesunde Beziehungen in den Vordergrund gestellt. Die minimalistische Handlung wird durch die faszinierenden Illustrationen gekonnt in Szene gesetzt. Vor weißem Hintergrund in ihrer Kulisse aufs Nötigste beschränkt sind die Protagonisten in hyperrealistisch deutlich überzeichneten Pinselzeichnungen zu sehen. Die Figuren werden dabei leicht karikiert und dabei doch eindrücklich detailreich und farbintensiv gezeigt. Es entsteht ein scharfumrissenes und kontrastreiches Bild, das faszinierende Auftritte ermöglicht und begeistert. So wird das einfache Buch zu einem eindrücklichen Erlebnis.