Was Herr René so alles malt
- Autor*in
- Timmers, Leo
- ISBN
- 978-3-946972-21-1
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Timmers, Leo
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Schaltzeit
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2018
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wünsche haben oft einen Nachteil, den man erst nach deren Erfüllung bemerkt. Hier werden gemalte Bilder lebendig und machen Herrn René reich. Den Haken an seiner neuen Fähigkeit bemerkt er erst später.
Beurteilungstext
Es gibt zwei Ausgangspunkte der Geschichte. Der erste ist ein Bild des Surrealisten René Magritte. Auf einem seiner Bilder zeichnete er eine Tabakspfeife ohne Hintergrund. Darunter schrieb er: "Ceci n'est pas une pipe", das sei keine Pfeife. Ist es ja auch nicht, es ist das Bild einer Pfeife. Man kann weder Tabak hinein füllen noch sie in den Mund nehmen. Der zweite ist eine Geschichte aus der griechischen Mythologie. Um seinen Lehrer zu befreien, erfüllt Dionysos dem König Midas den Wunsch, dass alles, was er anfasst, zu Gold wird.
Hier ist es nicht Dionysos, sondern ein Mann, der Renè Magritte recht ähnlich sieht, und es dreht sich auch nicht um Gold, aber alles, was der erfolglose Maler René malt, wird nach der Begegnung zur Wirklichkeit. Die Folgen sind ähnlich wie die bei Midas. Zunächst ist es ein gezeichneter Apfel, in den Herr René beißen kann. Zugleich wird die Sonnenblume in der Vase echt und der Vogel beginnt ein Lied zu singen. Aber bald werden die Wünsche größer und noch größer und aus dem Vergnügen wird Gier nach Besitztum. Dass Reichtum nicht alles ist, erfährt Herr René bald, und dass er seine Fähigkeiten gern wieder verlieren möchte, erfüllt ihm - wie damals Dionysos - sein Gönner. Der wahre Reichtum sieht also anders aus.
Leo Timmers zeichnet seine Lebewesen als vermenschlichte Tiere. Herr René ist ein Hund mit viel zu großem Kopf, immer mit seiner Farbpalette und einigen Pinseln unterwegs. Auf dem Markt mit dem bunten Treiben ist die Häsin Rosa inmitten ihrer Obstkisten und den vielen Kunden fast unsichtbar. Ein wahres Wimmelsurium, auf dem man viel und viele kleine Nebengeschichten entdecken kann! Alle Tiere haben riesige weiße Augen, sodass der schwarze Linsenpunkt darin Neugier und Freundlichkeit und Schreck und Höflichkeit ausdrücken oder verstärken kann. Fast alle tragen unterschiedliche Hut, der ihnen eine Art von Lächerlichkeit gibt, ohne die Tiere jedoch mit Spott vorzuführen.
Neben der Moral der Geschichte erfahren wir etwas über die Malerei - auch wenn es mehrere nicht genutzte Möglichkeiten gab, andere Bilder von Magritte in die des Bilderbuches einzubauen.