Koala Träume

Autor*in
Brandis, Katja
ISBN
978-3-401-51200-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
284
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Würzburg
Jahr
2021
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die angehende Tierpflegerin Juli findet im Rahmen eines Austauschprogramms, das sie nach Australien führt, in dem Aborigine Colin ihre große Liebe. Beide kümmern sich um australische Wildtiere, die im Wildpark eine neue Heimat finden. Vieles erfahren wir über die australische Tierwelt, über Buschbrände und über die Welt der Aborigenes. Bis zum Happy End nach einer spektakulären Rettung gibt es zwischen Juli und Colin Ängste, Missverständnisse und eine beide zunächst entzweiende Intrige.

Beurteilungstext

Die 15jährige Juliane (Juli) verbringt im Rahmen eines Azubi-Austauschprogramms für angehende Tierpfleger gemeinsam mit ihrem Kollegen Lars vier Wochen in einem Wildlife Park in Queensland, Australien. Lars seine Mitreise mittels Erpressung erzwungen: Juli hatte seinerzeit illegal drei junge Füchse aus privater Käfighaltung befreit und Lars hatte gedroht, die der Ausbildungsstelle verschwiegene Vorstrafe anzugeben, wenn sie nicht ihre Beziehungen nutzte und dafür sorgte, dass auch er ins Austauschprogramm käme.
Die ersten Aufgaben auf dem fremden Kontinent stellen sich bereits auf der Autofahrt zum Park. Da muss ein von Autos getötetes Känguru von den Landstraßen ins Gebüsch gezogen werden, nachdem sein noch lebendes Jungtier aus dem Beutel geborgen wurde. Solche kleinen „Joeys“ werden im Wildpark aufgezogen. Im Wildpark finden sich die unterschiedlichsten Vertreter der australischen Tierwelt. Es gibt Mähnenwölfe, Wombats, Emus, Koalas, Dingos, Schnabeligel, Possums, Helmkasuare u.ä. Der Wildpark kämpft mit ernsten Problemen. Neben der Sorge um Futter und medizinische Versorgung der Wildtiere, neben Reparaturen, auch solcher, die durch Vandalismus nötig wurden,
läuft der Pachtvertrag für das Wildparkgelände aus. Ein Ersatzgelände ist wegen der Unberührbarkeit der alten Traumpfade der Aborigines schwer zu finden.
Eigentlich will sich Juli nach einer zurückliegenden schlimmen Erfahrung nicht mehr verlieben. In der Nähe des sensiblen Studenten Colin, der auch im Wildpark arbeitet, ist es um sie geschehen. Colin, ein hellhäutiger Aborigine, erwidert ihre Liebe mit großer Ernsthaftigkeit. Eine gehässige Intrige von Lars treibt zunächst einen Keil zwischen die jungen Leute und der enttäuschte Colin begibt sich auf einen einsamen Walkabout entlang eines Traumpfads. Als Juli die Intrige von Lars durchschaut, macht sie sich auf die Suche nach Colin. Colins Bruder Don, mit Colin im Clinch, hilft nach anfänglichem Zögern tatkräftig mit. Kaum ist Colin gefunden, finden sich die drei von einem Buschfeuer umgeben. Colin verliert fast sein Leben, als er ein Koalaweibchen mit ihrem Jungen aus den Flammen rettet. Am Ende sind Don und Colin versöhnt, folgen Juli und Colin ihrer Liebe, auch über Julis Zeit in Australienhinaus, und es wird ein passendes Ersatzgelände für die Tiere gefunden.
Die Autorin Katja Brandis hat sehr gut recherchiert. Das Thema der australischen Tiere ist hervorragend umgesetzt. Allein schon hierdurch ist das Buch lesenswert. Auch über die Aborigines, ihr Denken und ihre Probleme, Klischees und Vorurteile vermittelt die Autorin einiges. Allerdings muss man manches zwischen den Zeilen lesen können und wünschte es sich mehr ausgebreitet. Die im Mittelpunkt stehende Liebesgeschichte droht manchmal vom Gefühlsnahen ins Holzschnittartige zu geraten. Im Hinblick auf den überschwänglichen Gefühlshaushalt der jugendlichen Leserschaft ist das vielleicht kein Mangel. Themen wie die hohe Sonneneinstrahlung, die Kaninchenplage und Australiens Vergangenheit als Strafkolonie werden kurz gestreift. Australien ist ein komplexer Kontinent und nicht alles lässt sich gut in einem Jugendroman unterbringen. Zumindest aber wäre für Interessierte das Angebot eines kleinen, informativen Glossar einschließlich eines Kartenausschnittes schön gewesen. Auch jugendlichen LeserInnen darf man im Hinblick auf Wissensanteile gern etwas mehr zumuten. Nicht ganz rund geworden ist die Geschichte mit Lars; sie wirkt teilweise wie ein Fremdkörper.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 34; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 21.05.2021

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