Knecht Ruprecht

Autor*in
Storm, Theodor
ISBN
978-3-934029-69-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ensikat, Klaus
Seitenanzahl
28
Verlag
Kindermann
Gattung
Buch (gebunden)Lyrik
Ort
Berlin
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieses volkstümliche Gedicht zur Weihnachtszeit wird oft nur teilweise verbreitet und die Rolle von Knecht Ruprecht ist wenig bekannt. Hier findet sich der gesamte Text mit fantastisch-realistischen Bildern von Klaus Ensikat.

Beurteilungstext

Theodor Storms Gedicht ist 1862 entstanden. Außer der bekannten Botschaft „Von drauß´ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!“, die wir als Sprüchlein an der Haustür aufsagten, wenn wir als verkleidete Nikoläuse durch´s Dorf zogen und Äpfel, Nüsse und Plätzchen erbaten, enthält es auch Ruprechts Anfrage, ob er „gute“ oder „böse“ Kinder im Haus antrifft. Der Gehilfe des Christkinds sollte früher die Frömmigkeit und die Bravheit der Kinder testen, bevor es zu Weihnachten Geschenke gab. Die Rute und Strafen waren angesagt. Leider wird dieser Zusammenhang nur im komplett abgedruckten Text deutlich.
Warum dieser Text in die Reihe „Poesie für Kinder“ aufgenommen wurde, bleibt unklar – erst recht, wenn keine weiteren Informationen dazu enthalten sind. Ich habe das Gespräch zwischen Vater und Knecht Ruprecht, das anscheinend in Storms Familie mit verteilten Rollen an Weihnachten gespielt wurde, erst hier kennen gelernt.
Die kunstvolle Illustration des Buches durch Klaus Ensikat ist wie in vielen Werken des Kindermann Verlages zu loben:
Auf dem Umschlag und den ersten Seiten zeichnet Ensikat viele Waldtiere in winterlicher Landschaft, die sich mit Geschenkpäckchen auf den Weg machen. Vorweihnachtliches Markttreiben in einer norddeutschen Stadt verknüpft geschickt Entstehungszeit und Gegenwart: Die Menschen sind modisch gekleidet, alles ist weihnachtlich geschmückt und erleuchtet, dazwischen tritt Knecht Ruprecht auf. Fantastisch erhöht wird die Szenerie durch Engel und historischen Weihnachtsschmuck und –figuren an den kahlen Bäumen.
Text und Bilder kehren dann zum Storm-Text und Ruprechts Aufgabezurück, die Kinder des Städtchens zu bewerten und ggf. zu bestrafen.
Das anschließende Rollengespräch von Vater und Knecht Ruprecht verbindet wieder die historische Mission Ruprechts mit einem zeitgenössischen Vater, es mündet in eine positive Vorweihnachtsatmosphäre, die Ensikat vortrefflich in Bilder setzt.
Das schöne Familienbuch lässt leider Informationen zur traditionellen Ruprechtfigur vermissen. Der Klappentext verlegt den Ort der Handlung in ein Dorf, was nicht dem Text entspricht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 12.12.2016

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