Der kleine Häwelmann

Autor*in
Storm, Theodor
ISBN
978-3-314-10666-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Zwerger, Lisbeth
Seitenanzahl
24
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Häwelmann kann nicht schlafen und möchte in seinem Rollenbett geschoben werden. Die Mutter schläft ein, da schaut gerade der Mond durch das Fenster. Der findet den kleinen Häwelmann so possierlich, dass er einen Lichtstrahl durchs Fenster schickt, auf dem das Bettchen zum Fenster hinaus fährt und eine abenteuerliche Reise beginnt.

Beurteilungstext

Es war einmal, so beginnen Märchen, auch das vom kleinen Häwelmann. Ob Tag, ob Nacht, wenn er müde ist, schläft er in seinem Rollenbett. Wenn er aber nicht müde ist, dann muss seine Mutter ihn in dem Bettchen durchs Zimmer schieben. Davon kann er gar nicht genug bekommen. „Ich will fahren“, schreit er, „mehr, mehr“.

Die Mutter schläft ein, mit dem Fahren ist es vorbei. Der Junge zieht sich kurzerhand sein Nachthemdchen aus, hängt es wie ein Segel über seine kleine Zehe, hält die Zipfel in den Händen und bläst hinein. Das Bett setzt sich in Bewegung und gerade in diesem Augenblick schaut der Mond ins Fenster hinein. Der ist so gerührt von diesem Bild, dass er einen Lichtstrahl durchs Schlüsselloch schickt, auf dem das Kinderbett mit dem kleinen Häwelmann das Haus verlassen kann.

Ein Abenteuer beginnt. Eine Reise durch die Straßen der Stadt und hinaus durch einen Wald, bis ans Ende der Welt. Dort geht's direkt in den Himmel hinein. Die Sterne springen erschrocken zur Seite. Und als der kleine Häwelmann dann auch noch dem Mond über die Nase fährt, hat dieser genug und macht sein Licht aus. Die Sterne gehen schlafen, es wird dunkel. Plötzlich ist am Horizont ein schmaler Lichtstreifen zu sehen. Schon glaubt der kleine Häwelmann, der Mond kommt zurück. Es ist aber die aufgehende Sonne, die wenig amüsiert darüber ist, dass sich ein Junge in ihrem Himmel befindet. Kurzerhand wirft sie das Bettchen samt Hävelmann ins große Wasser. „Ja, und dann? Weißt Du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können.“

Dieses Märchen ist inzwischen 175 Jahre alt. Ganze Generationen sind mit dem kleinen Häwelmann aufgewachsen. Theodor Storm hat es für seinen Sohn Hans geschrieben und seiner Geschichte ein Gedicht vorangestellt. Drei Verse über seinen Sohn, die voller Zuneigung die Vaterliebe ausdrücken. Berühmt wurde Storms Werk, als 1926 eine Bilderbuchversion erschien, die von der Illustratorin Else Wenz-Viëtor gestaltet wurde. Sie war die erste. Ihr aber folgten unzählige andere Künstlerinnen und Künstler, die mit ihren Illustrationen jeder weiteren neu illustrierten Ausgabe des Märchens ein neues Erscheinungsbild kreierten. Wohl deshalb hat es die Zeit überdauert.

Diese Neuerscheinung aus dem NordSüd-Verlag wurde von Lisbeth Zwerger illustriert. Ihre Bilder erzählen die alte Geschichte in neuem Gewand. So gelingt der Sprung ins 21. Jahrhundert. Dunkles, mattes Blau ist die dominierende Farbe, dazu Grau und helles Gelb. War der Häwelmann vor 175 Jahren noch pausbäckig und blond, so ist er jetzt etwas blass und hat schwarze Haare. Else Wenz-Viëtor hat neben das Stormgedicht, Vater Storm mit seinem Sohn auf dem Schoß, auf einer Bank sitzend, gemalt. Frau Zwerger zeichnet die gestresst wirkende Mutter, die im weißen Nachthemd mit dunkelblauem, fast schwarzem Umhang, schnellen Schrittes mit dem Bettchen durchs Zimmer eilt.

Es sind gelungene Interpretationen zu Theodor Storms Märchen, mit denen der kleine Häwelmann auch weiterhin am Leben gehalten wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HiB; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 31.01.2024

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