Kieselchen

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Teaser

Mit „Kieselchen“ erzählt Alfred Könner nach einem spanischen Motiv die Geschichte über die Entstehung der Feindschaft zwischen Mäusen und Katzen. Ergänzt wird diese märchenhafte Erzählung durch detailreiche und prachtvolle Illustrationen von Klaus Ensikat. Ein schönes und lehrreiches Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren.

Beurteilungstext

Die hübsche Maus „Kieselchen“ findet einen Pfennig und überlegt, was sie sich davon alles kaufen kann. Letztlich kommt sie zu dem Schluss sich einen Kohlkopf zu beschaffen, aus dem sie sich ein Haus bauen will. Als das Haus fertig ist bekommt sie Besuch von vielen Verehrern, die ihr einen Heiratsantrag machen. Nicht abgeneigt von einem Mann, stellt Kieselchen ihren Verehrern allerdings eine Prüfung: Sie sollen schön für sie singen. Einer nach dem anderen scheitert daran, bis auf den Kater und so wird geheiratet. Wie diese Ehe wohl enden wird?

Erstmals 1975 erschienen begeistert diese spannende Geschichte einer kieselgrauen Maus sowohl seine großen, als auch seine kleinen Leser. Dies liegt unter anderem daran, dass die Geschichte in Form eines Märchens erzählt wird und diese für viele Kinder eine erste und eindringliche Begegnung mit Literatur darstellen. Die Geschichte beginnt dabei nicht nur mit „Es war einmal…“, sondern es finden sich auch viele weitere Märchenmerkmale in der Geschichte wieder, die die Kinder beim aktiven Zuhören herausfinden können. Kinder werden somit aktiv in den Lese- bzw. Zuhörprozess mit einbezogen und können spielerisch typische Merkmale von Märchen erfahren. Durch den auktorialen Erzähler, aber auch durch den Wortschatz und die sich wiederholende Satzkonstruktion wirkt „Kieselchen“ leicht verständlich auf den Leser. Die Schriftgröße und auch der Zeilenabstand sind für ein Vorlesebuch angemessen. Außerdem hebt sich der schwarze Text auf dem weißen Hintergrund gut ab. Die Schrift ist dabei kursiv gehalten, was besonders gut zu typischen Märchen passt. Ergänzt wird der Text durch wunderschöne Illustrationen von Klaus Ensikat. Diese sind stehts in einem Rahmen eingebunden und laden zum ausführlichen Betrachten und Diskutieren ein, da sie oftmals versteckte Details zum Schmunzeln haben. Ensikat bedient sich bei seinen grafisch, akribisch gezeichneten Bildern an einer Vielzahl an sanften und pastelltönigen Farben, die eine Gewisse Ruhe und Gelassenheit darlegen.
Das Verhältnis von Bildern und Text ist ausgewogen. Zu jeder Seite gibt es mindestens ein Bild, so dass sich das Buch hervorragend zum Vorlesen eignet. Verwirrend für den Leser kann es sein, dass sich der Text im und außerdem des Rahmens ergänzen. So stellt sich die Frage, wofür dieser Bilderrahmen überhaupt gesetzt wurde, da er eher Unruhe und Verwirrung beim Lesen stiftet.
Ein schönes Bilderbuch, dass sich besonders im Kindergartenalter zum Vorlesen eignet, aber auch in der Grundschule zur Erarbeitung und Betrachtung von „Märchen“ herangezogen werden kann.

Anmerkung

Vorlesebuch, weil Text - Rahmen und Illustrationen sich ergänzen; Deutschunterricht: Vergleich von Märchen