K.I. - Freundschaft vorprogrammiert

Autor*in
Vaughan, Monica Meira
ISBN
978-3-423-76264-9
Übersetzer*in
Hansen-Schmidt, Anja
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
336
Verlag
dtv
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Danny und Eric sind beide 12 Jahre alt, aber das ist schon alles an Gemeinsamkeit.
Trotz ihrer Unterschiede werden sie beste Freunde.
Als Danny klar wird, dass Eric ein Android ist, machen sich beide auf die Suche nach seinem Schöpfer. Die Gefahren sind nicht vorhersehbar, obwohl sie programmiert werden.

Beurteilungstext

Eine Sience Fiction Geschichte wie aus ferner Zukunft. In den Medien werden Erfolge aus dem Forschungsfeld der künstlichen Intelligenz gefeiert. Doch dieser Roman ist auf sehr menschliche Weise emotional.
Eric, genannt Slick, ist ein künstliches Wesen, er lernt sein Verhalten durch Beobachtung. Seine digitalen und analogen Freundschaften sind ihm ebenso wichtig wie Markenklamotten. Zumindest meint er, dass das wichtig wäre. Dennoch verhält er sich merkwürdig, findet sein Mitschüler Danny. Er ist der typische Uncoole, der noch nicht mal ein Social-Media-Profil hat. Danny und Eric werden beste Freunde.
Der Prolog ist Dannys Hilferuf, er schwebt in seiner Andeutung unheilvoll über die gesamte Lesezeit und bietet Spannung mit einem vorweggenommenen Ende. Der Tagebuch-Roman erzählt rückblickend von der Zerstörung Erics.
Vito, Danny und Eric finden unabhängig voneinander heraus, dass Eric ein künstliches Wesen ist, der von seinem Schöpfer (Zahnarzt) manipuliert/programmiert wurde. Eric war der erste Kinder-Android und reflexionsfähig, das zeigt sich besonders in der Szene, in der er entdeckt, dass er kein Mensch ist. Aber gegen ein superstarkes Notsignal, das Eric überall finden wird, können auch Danny und Vito nichts ausrichten. Dennoch gibt es ein originelles Wiedersehen auf dem digitalen Spiel Land X.
In kurzen Tagebuch-Eintragungen wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht Dannys und Erics geschildert. Wobei Dannys Eintragungen die Ergänzungen zu Erics Tagebuch sind. Besonders im ersten Teil sind seine Beschreibungen noch komisch, z.B. wenn er situationsgerechtes Verhalten ergründet und umsetzt.
Glänzend ist es der Autorin gelungen, Erics „Lernprozess“ in Stil und Sprache abzubilden. Aber auch Dannys Gedanken, Handlungen, Zweifel und vor allem seine Ängste treffen den Ton. Ein großer Leseanreiz entsteht, weil der Lesende mehr weiß und aus den Hinweisen Deutungen anstellen kann. Die (An-)Spannung bezieht sich neben dem stimmigen Perspektivwechsel auch aus einem schnellen Erzähltempo, dem Thema und vor allem aus der permanent vorherrschenden Bedrohung. Klapptext und Cover schüren die Leseerwartung und enttäuschen nicht.
Ein starkes Buch, das Jungen zum Lesen bringen kann und die Frage nach dem Wert von Freundschaft neu zu stellen weiß.
Kann ein K.I. ein bester Freund sein? Was macht Freundschaft aus?
Viele Erzählanlässe bieten sich an, um über Freundschaft, Technik, Fortschritt und Ethik auch im Unterricht zu diskutieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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