Die Spione von Meyers Holt Eine gefährliche Gabe

Autor*in
Vaughan, Monica Meira
ISBN
978-3-423-76080-5
Übersetzer*in
Pfleiderer, Reiner
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
363
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Leben des 12-jährigen Christopher Lane wandelt sich grundlegend, als er erfährt, dass er ein außergewöhnliches Talent besitzt. Dieses will sich der britische Geheimdienst zunutze machen und bildet ihn zum Nachwuchsagenten aus. Sein erster Einsatz lässt nicht lange auf sich warten.

Beurteilungstext

Mit ihrem gelungenen Auftakt einer Trilogie um die Spione von Myers Holt legt Monica Meira Vaughan einen fesselnden Mix aus Spionagethriller, Abenteuer- und Kriminalroman vor, in dem es aber auch um Anerkennung, Freundschaft und Verantwortung geht.

Chris ist einsam und unglücklich. In der Schule wird er als Problemkind gemieden, zu Hause sitzt seine chronisch depressive Mutter, unfähig sich um ihren Sohn zu kümmern. Chris muss für ihren und seinen Unterhalt sorgen, führt den Haushalt. Da erfährt er bei einem Eignungstest, dass er fähig ist, die Gedanken anderer zu lesen. Der britische Geheimdienst sucht solche Kinder. Zusammen mit fünf anderen Zwölfjährigen kommt er an die Myers Holt Academy, getarnt als Eliteinternat. Dort werden sie in der GABE ausgebildet: die Fähigkeit, Gegenstände mit Hilfe geistiger Kräfte zu bewegen und die Gedanken und Handlungen anderer zu beeinflussen. Chris fühlt sich wohl. Er weiß, dass seine Mutter Hilfe erhält, das Internat bietet großen Komfort, er erhält schicke Sachen und vor allem findet er in seinen Mitschülern Freunde. Er lernt schnell, gehört zu den besten Schülern, erfährt Anerkennung und entwickelt Selbstvertrauen.
Schneller als gedacht müssen die Nachwuchsspione ihre neuen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein jugendlicher unbekannter Täter beeinträchtigt durch Manipulation hochrangige Persönlichkeiten des Landes so in ihrem Geisteszustand, dass sie nur noch menschliche Wracks sind. Und nun hat er es gar auf den britischen Premierminister abgesehen. Nur Chris und seine Mitschüler können den Täter stoppen.
Vaughans Buch erinnert mal an Harry Potter, mal an James Bond. Aber die Autorin entwickelt mit diesen Komponenten eine neue Idee. Dabei versteht sie es, die Leser sofort in den Bann zu ziehen. Schon der atmosphärisch dichte, in der Vergangenheit spielende Prolog mit einstigen Schülern der Academy ist ungeheuer spannend. Ihm folgt die Schilderung des ersten Attentats, des Lebens von Chris und und des Zusammentreffens mit seinen neuen Gefährten. Zwischendurch wird ab und zu ein zweiter Handlungsstrang mit neuen Akteuren, die nichts Gutes im Sinn haben, eingeflochten. Dieser geschickte Perspektivwechsel gibt Rätsel auf, die sich im konsequenten Spannungsaufbau erst nach und nach lösen. Vaughan verleiht ihren Akteuren interessante, mitunter skurrile, Charaktere mit Stärken und Schwächen. Besonders gut ist die einfühlsame Schilderung der Wandlung vom einsamen Jungen zum gefragten Agenten, die Chris zum Sympathieträger der Leser macht. Die Sprache der Autorin ist Jugendlichen angepasst. Einfache Sätze, bildhafte Beschreibungen und gut gegliederte Kapitel helfen, sich in der Komplexität der Geschichte zurechtzufinden. Trotz Abenteuer und Spannung kommt der Humor nicht zu kurz.
Das Cover von Max Meinzold mit einer sehr schönen, detaillierten Zeichnung wirkt geheimnsivoll und weckt die Aufmerksamkeit.
Das Ende des Trilogieauftaktes ist offen. Die Leser werden auf die nächsten Bewährungsproben von Chris und den anderen Nachwuchsagenten gespannt sein. Teil 2 ist schon erschienen.

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Diese Rezension wurde verfasst von pa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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