Keiner gruselt sich vor Gustav

Schlagwörter

• Abenteuer
• Außenseiter
• Freundschaft

Teaser

Gespensterkind Gustav ist rosa und überhaupt nicht gruselig. Das stört niemanden außer den Direktor der Gespensterschule, der Gustav in den Verlassenen Turm schickt, damit dieser dort das Gruseln lernt.

Beurteilungstext

Gustav lernt aber auch im Verlassenen Turm nicht, gruselig zu sein, sondern richtet sich dort mit Hilfe verschiedenen Gerümpels ein gemütliches Zimmer ein, in das die anderen Gespensterkinder kommen, um zwischen dem Gruselig-Sein ein bisschen Entspannung zu genießen.

Eine mäßig spannende Geschichte um Anderssein und Toleranz für Verschiedenheit: Gustav erlebt nie, ausgegrenzt zu sein. Höchstens der kurze Moment, in dem er die Gespensterschule verlassen muss, kann ein bisschen Mitgefühl hervorrufen. Aber bereits nach wenigen Sätzen und einer Illustration richtet Gustav sich mit einem Kätzchen, das im Turm lebt, häuslich ein und schafft eine Idylle mit Vorhängen und Blumen.

Dieser Geschichte fehlt jede Pointe, jeder Witz und jede tiefere Gefühlslage. Die verniedlichten Gespenster (inklusive Direktor) haben nichts Unheimliches – sie sind einfach anthropomorphe, domestizierte Wesen, denen alles Gruselige fehlt.

Kinder werden die verniedlichten Wesen sicherlich süß finden – nichts desto trotz ist das Buch nicht empfehlenswert.

Gudrun Stenzel