Kari, der Elefantenjunge
- Autor*in
- Tijsinger, Ellen
- ISBN
- 978-3-8251-7415-6
- Übersetzer*in
- Berger, Ita Maria
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 11,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kari wird von seiner Großmutter fortgeschickt, er sei groß genug, um sich allein zu versorgen. In der Stadt wird er Straßenjunge und Mitglied einer Bande. Aber dank der Hilfe einer Marktfrau und seiner besonderen Fähigkeit, mit den Elefanten reden zu können, gewinnt er ein neues Zuhause, eine Familie und eine Zukunft.
Beurteilungstext
Kari lebt in Kenia. Das erfährt man im 5. der jeweils 4-8 Seiten umfassenden Kapitel. Er trifft auf seinem Weg gefährliche wie hilfreiche Menschen und bleibt - trotz seiner zunehmenden Verwahrlosung - so wie ihn die Autorin zeichnet - ein liebenswürdiges Kind, hilfsbereit, arbeitsam, kinderlieb, geschickt und mit Träumen von einem besseren Leben.
Obwohl das Verhältnis von Großmutter und Enkel sehr liebevoll ist, schickt die Großmutter den Zwölfjährigen weg, als eine Dürre das Überleben schwierig macht. Aber die Erinnerung an ihre Liebe und ihre Sprüche bleibt in ihm lebendig, auch wenn er sich weit von dem Leben mit ihr entfernt.
Im Zentrum steht sein Leben mit der Gruppe der Straßenkinder, die von der Hand in den Mund leben und durch Betteln und Klauen und ihren Zusammenhalt ein kümmerliches Überleben sichern. Eine Alternative wird der Gruppe durch eine Missionsschwester geboten, aber ihr Anführer fürchtet das strenge Regelwerk des Heims und lehnt ab. Dennoch bekommt Kari eine zweite Chance: die Marktfrau Njeri vermittelt ihn an ihren Bruder, weil Kari gezeigt hat, dass er Elefanten durch gutes Zureden lenken kann und die wilden Elefanten immer wieder in seinen Garten einbrechen.
In dieser Familie kann Kari zeigen, was in ihm steckt, auch wenn er seine Vergangenheit als Straßenkind sorgfältig vor seiner neuen Familie verbirgt. Schwer fällt dem Zwölfjährigen nur die Schule, aber auch diese Klippe überwindet er, nachdem er eine Aufgabe als Pfleger des Kenya Wild Life Service vor sich sieht.
Auch wenn Kari stellenweise zu positiv geschildert wird, so als hätte nicht jedes Kind eine Chance wie er verdient, vermittelt die Autorin geschickt Informationen über das Leben eines armen kenianischen Kindes mit Schilderungen des Dorf- und Stadtlebens und der Rolle, die die wilden Elefanten haben.
Ob ihre Behauptung, dass es Menschen gibt, die die Elefanten nur durch Zureden lenken können, stimmt, kann ich nicht beurteilen.
Die flüssige Übersetzung der dialogreichen Sprache und die Einteilung in kleine Kapitel macht die Lektüre schon ab 10 Jahren möglich und sinnvoll, auch wenn die Erfahrungen dieses Jungen weit entfernt von denen möglicher LeserInnen sind.