Kaltes Wasser
- Autor*in
- Friedrich, Joachim
- ISBN
- 978-3-522-17754-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Eckardt, Felix (Einbd.)
- Seitenanzahl
- 314
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als die 17-jährige Anna aus einer tiefen Ohnmacht aufwacht, “ist ihr Leben ein weißes Blatt Papier”: Totalamnesie; Anna kann sich an nichts mehr erinnern. Im Verlaufe einer Therapie und wenn Anna mit kaltem Wasser in Berührung kommt, tauchen nach und nach “Gedächtnis-Inseln” auf. Wird Anna ihr “altes Leben” wiederfinden?
Beurteilungstext
Was sich zunächst wie eine etwas verworrene Familiengeschichte liest, entpuppt sich im weiteren Verlauf der Handllung als handfester Krimi. Anna , als 20-jährige Tochter eines reichen Fabrikanten ausgegeben, ist gar nicht die leibliche Tochter der Lindenthals, es ist vielmehr Kim, fast 18 Jahre alt und Zögling eines Kinderheimes, leibliche Eltern unbekannt. Allerdings sieht sie der verschwundenen Fabrikantentochter zum Verwechseln ähnlich. Frau Lindenthal, Annas Mutter, nimmt sie als “Pflegekind” in ihr Haus auf. Doch Kim dankt ihr diese Großzügigkeit schlecht. Als williges Werkzeug ihres Freundes Yves plant sie mit ihm die Entführung der Pflegemutter. Mit dem erpressten Geld (2 Mill. Euro) wollen die beiden nach Neuseeland flüchten und dort ein neues Leben beginnen. Den Mord, den Yves nach der Entführung ausführen will, kann Kim verhindern - doch sie selbst verliert bei der Aktion ihr Gedächtnis - und als sie in einer kurzen Fernsehreportage über ihre Amnesie berichtet, taucht Yves wieder auf - er ist immer noch hinter den 2 Millionen her, die Kim versteckt hat. Kims Leben ist ein zweites Mal in Gefahr. - Hochdramatisch und außerordentlich spannend liest sich diese Krimigeschichte. Der Plot geht sozusagen von einer Null-Position aus: Die gedächtnislose “Anna” kann ihre “Lebens-Geschichte” in jeder Richtung finden. Was nach und nach zutage tritt, ist bedrückend: Die schwer erziehbare Kim, im Heim aufgewachsen, zeigt deutliche Verwahrlosungstendenzen. Frau Lindenthals bedingungslose “Liebe” (die in Wirklichkeit eine Art Wieder- gutmachung an ihrer leiblichen Tochter ist) nervt sie zunächst; sie schätzt jedoch die (sehr) angenehmen Lebensumstände im Hause Lindenthal: Rundumversorgung und tolle Einkaufstouren. Doch Kim will um jeden Preis wissen, wer sie wirklich ist. Die “Gedächtnisinseln” und ihre sich nach und nach ergebenden Zusammenhänge werden jeweils durch gefahrvolle Situationen geschaffen und vernetzt. Der Autor erzählt seine Geschichte dabei so drängend und dicht, dass immer wieder neue Spannungshöhepunkte geschaffen werden. Die Charaktere der Eltern Lindenthal bleiben dabei allerdings relativ flach, während Kim, ihr Freund Kevin und Yves präzise gezeichnet sind und z.Tl. dramatische Entwicklungen durchmachen. - Eine spannende Geschichte für jugendliche Krimi-Liebhaber ab ca. 13 Jahren.