Justice

Autor*in
Fermer, David
ISBN
978-3-522-20055-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
251
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Milan, 17 und deutschstämmig, lebt in Johannesburg und lernt eine traumhaft schöne Schwarze aus dem Township kennen und lieben. Dadurch beginnt er, sich mit der längst vergangenen Apartheid-Politik seines Landes auseinanderzusetzen und gerät immer tiefer in einen sich dynamisch fortentwickelnden Krimi um die Vertuschung der damaligen Prozesse, das Schweigen in seiner Familie und die Selbstjustiz eines Serienmörders. Nur die Besonnenheit seiner Freundin rettet ihn vor einer Katastrofe.

Beurteilungstext

Die Verbrechen der Vergangenheit holen jede Familie irgendwann ein, bis ins dritte Glied, davon können wir Deutschen ein Liedchen singen. In Südafrika geht es mit den Erfahrungen der Apartheid-Politik nicht anders - es gibt die Täter und die Opfer oder wenigstens deren Nachkommen, es gibt die Vertuscher und Verschweiger und diejenigen, die Licht in das Dunkel bringen wollen.
Und es gibt diesen Krimistoff: Ein Ungeduldiger will die Täter bestrafen, gegen die die Justiz nichts erreicht hat. Dazwischen steht Milan, ein junger, neugieriger Weißer, der sich immer tiefer in die Ermittlung verstrickt.
Anders als in den modernen Krimis à la Mankell oder Donna Leon gibt es hier keine Nebenhandlung, die nicht unmittelbar mit der Handlung und den Personen zu tun hat, aber Lokalität und Personal bieten auch reichlich Stoff dafür.
Der Leser fiebert den Ermittlungen des Jungen entgegen, der ermittelt nicht gezielt, sondern gerät durch Zufall in die Handlung, steigert sich dann immer tiefer in Beobachtung und schließlich die Handlung um den Serientäter, er versteht dessen Motivation sogar und steht unvermittelt auf der falschen Seite.
In einer Parallelhandlung entwickelt sich erst eine schüchterne, dann eine immer ernsthafter werdende Liebesgeschichte, die sogar der frisch Verliebte in den Hintergrund drängt und dort vielleicht sogar begraben hätte, wäre nicht die selbstbewusste und -sichere Zeni gewesen. Fast hätte sie keine Möglichkeit mehr gefunden, in die sich immer mehr steigernde Entwicklung einzugreifen, erst in letzter Sekunde gelingt es ihr doch und Milan handelt endlich richtig - für seine Mutter aber zu spät, die ermordet wird, das aber aus ganz anderen Gründen: Raubüberfall und Bandenkriminalität.

Fermer beschreibt die Südafrika-Realität wirklichkeitsnah: Es gibt emanzipierte Menschen, für die das Problem Schwarz-Weiß gar nicht mehr existent ist, es gibt die Alten, die immer auf das Ende der Apartheid-Politik gehofft hatten und heute die Konsequenzen daraus gezogen haben, es gibt immer noch die Täter, die nie bestraft wurden und sich heute als die Edlen fühlen und es gibt die große Masse der Mitläufer, die immer alles mitgemacht haben. Und es gibt die Unterschicht, die ihre kriminelle Existenz mit dem sicherlich bedingt immer noch vorhandenen Rassismus begründet und rechtfertigt.

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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