Justice
- Autor*in
- Fermer, David
- ISBN
- 978-3-522-20055-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 251
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Milan, ein Jugendlicher aus der weißen Mittelschicht Kapstadts, verliebt sich in die Farbige Zeni. Damit macht er sich das erste Mal Gedanken um die jüngere Vergangenheit Südafrikas. Durch Zufall kommt er dem „Apartheid-Mörder“ auf die Spur, welcher Rache an den bisher nicht bestraften Aktivisten des Regimes nimmt. Zuerst imponiert dies Milan, doch dann rutscht er immer tiefer in die Sache hinein...
Beurteilungstext
Der jugendliche Südafrikaner Milan verliebt sich in Zeni, eine Xsosa. Seine bequeme Welt zwischen Schule, Sport und Freunden verändert sich, denn seit die beiden zusammen sind, bekommt er das erste Mal die Konflikte zwischen Schwarz und Weiß zu spüren und beginnt sich für die Geschichte seines Landes und seiner Familie zu interessieren. Durch Zufall kommt er einem Serienmörder auf die Spur, der an Mitstreitern des Apartheid-Regimes Rache nimmt. Der Täter ist Milans Geschichtslehrer und Milan rutscht immer tiefer in diese Sache hinein – zuerst als Mitwisser, dann als Helfer und (als er erfährt, wer für den Tod von Zenis Vater und Großvater verantwortlich ist) am Ende beinahe als Täter – bis er gerade noch rechtzeitig begreift, dass Selbstjustiz nicht zu Gerechtigkeit führt.
Die Handlung setzt fast am Ende mit einer Schlüsselszene ein, in der sich Milan mit einer Waffe in der Hand auf den Weg macht, um Rache für den Tod seiner Mutter zu nehmen. Diese Szene wird am Schluss des Buches zu Ende geführt. Dazwischen eingebettet ist die Geschichte, wie es zu dieser Reaktion kommt, und die eher eine untergeordnete Rolle spielende Liebesgeschichte zwischen Milan und Zeni. Durch die Beziehung zu Zeni fängt Milan an, über Gerechtigkeit nachzudenken. Der Autor schreibt die Geschichte aus der Sicht von Milan. Die Lebensumstände in Kapstadt, seine Handlungen und Gedanken sind auch für Jugendliche in Deutschland gut nachvollziehbar dargestellt. Allerdings wird seine Motivation und der Weg, der ihn fast zum Mörder macht, etwas wenig ausgeführt. Verstärkt wird dies noch dadurch, dass sich der Autor für einen Er-Erzähler entscheidet, welcher den Leser auf die Dialoge und Handlungen von Milan begrenzt, dessen Gefühle und Gedanken kaum zum Ausdruck kommen. Der Autor des Buches bietet eine Fülle von Themen - erste Liebe, Rassenkonflikte, die Frage nach Gerechtigkeit und dem Sinn von Selbstjustiz - und verpackt dies geschickt in einem spannenden Krimi, der sich leicht lesen lässt. Als Nebeneffekt erhält der Leser einen Einblick in die Lebensumstände in Südafrika. Im Anhang werden zudem die wichtigsten Begriffe adäquat erklärt. Die Darstellung der Auswirkungen der Apartheid auf das heutige Leben sind gelungen, wenn auch die Handlung stellenweise ein wenig konstruiert wirkt.