Am Tag, als ich Weltmeister wurde

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• Angst
• Sport

Teaser

Die 12 Fußballgeschichten zur WM 2006 haben sich 9 Jugendbuchautoren und 3 Autorinnen ausgedacht. Bekannte (Gerd Müller, Michael Ballack) und weniger bekannte (Raul Gonzales Blanco) Fußballstars erleben mit fußballbegeisterten Kindern in den verschiedenen Austragungsorten der WM spannende und lustige Abenteuer.

Beurteilungstext

Vorneweg gesagt: Fußball scheint immer noch (trotz erfolgreicher deutscher Frauenelf) eine Männerdomäne zu sein. Die großen Gewinner dieser Geschichten sind die Jungen, die mit ihren Stars zusammentreffen. In 3 von 12 Geschichten dürfen Mädchen wenigstens mit im Fanclub sein. Allein in der dümmlichsten Geschichte steht das Mädchen Ines im Mittelpunkt, weil sie es schafft, mit Michael Ballack zum Schulball zu gehen. Und sie schafft das aus dem einzigen Grund, weil sie von dessen Mannschaftsbus an einer Kreuzung angefahren wird. (Das Schema Frau fällt in Ohnmacht, damit Mann sie zur Kenntnis nimmtist doch schon ziemlich abgelutscht.) Als Ines aus der Ohnmacht erwacht, Zitat: Jede Menge Männer, die wie jede Menge Engel aussehen. ......und gibt den Platz frei für einen, der angeflattert kommt, um mit feuchtem Toilettenpapier meine Stirn zu kühlen.Und das ist ausgerechnet Michael Ballack höchstpersönlich. Mein Urteil: diese letzte Fußballgeschichte des Buches ist schlecht, kitschig, völlig überflüssig!
Aber es gibt ja noch 11 phantasievolle und dabei natürlich ziemlich unglaubwürdig märchenhafte Fußballgeschichten, in denen 11 begeisterte Jungen mit ihren internationalen Vorbildern und Stars tolle Szenen erleben. Es sind Geschichten, die den Jungen Mut machen, und in denen es den Stars gelingt, das angeschlagene Selbstbewusstsein der pubertierenden Knaben aufzubauen und zu stärken. Aus diesem Grund heißt das Buch ja auch: Am Tag, als ich Weltmeister wurde - nicht irgendeine Mannschaft, nicht eine Nation, sondern ich, der Junge, der eigentlich Angst hat und immer gehänselt wird. - Deswegen sind die 12 Geschichten nicht eigentlich für die WM geschrieben, sondern sie sind gedacht für die jungen Leser, die zufällig sportbegeistert sind und die vor Mancherlei in ihrer Umwelt Angst haben.
Noch ein Wort zu den Illustrationen. Zu jeder Geschichte wird eine typische Szene karikaturen-ähnlich dargestellt. Bei den Fußballern versucht die Illustratorin einen hohen Wiedererkennungsgrad zu erreichen. Karikaturen der Fußballer, so dass man sie wirklich erkennen kann, scheinen Frau Hohl-Wolf nicht zu gelingen, also dienen Fotos als Grundlage für die gezeichneten Köpfe. Keine gute Idee, denn die Mischung von realistischen Zeichnungen und Karikaturen lässt die Bilder auseinander fallen.