James Bond – Stille Wasser sind tödlich

Autor*in
Higson, Charlie
ISBN
978-3-401-06430-7
Übersetzer*in
Koob-Pawis, Petra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
360
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Schlaksig, verstrubbelt und verschüchtert: So steht er da, der dreizehnjährige James Bond. Und prompt gerät er bereits an seinem ersten Schultag in Eton in Schwierigkeiten, als er die Bekanntschaft des arroganten George Hellebore macht. Doch da ist mehr als eine Schulfeindschaft zwischen ihnen, bald geht es um verschwundene Jugendliche, Doping und Menschenversuche. So werden sich ihre Wege immer wieder kreuzen, bis es im Herrensitz der Hellebores im schottischen Hochmoor zum Showdown kommt…

Beurteilungstext

Prequels sind paradox: Wirtschaftlich eine sichere Sache, künstlerisch eher ein Risiko. Vor allem, wenn - wie hier - ein anderer Autor nach Jahrzehnten versucht, an das Original anzuknüpfen - noch dazu an ein Original, das durch die immens erfolgreichen Filmversionen völlig unscharf geworden ist. Umso erfreulicher, dass Charlie Higson den einzig sinnvollen Weg geht: Er betrachtet den Fleming-Bond als historische Romanfigur und verlegt konsequenterweise die Handlung in die frühen Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. James muss sich in der prä-edwardianischen restriktiven Ständegesellschaft zurechtfinden, während schon die Wolken des Zweiten Weltkrieges allmählich heraufziehen. Darüber hinaus schafft er es auch immer wieder, die typischen Versatzstücke des Kinobond aufblitzen zu lassen: James verliebt sich in den Aston Martin seines Onkels und lässt sich von einem weiblichen Wildfang mit sprechendem Namen ("Wilder Lawless"!) so suggestiv in die Zange nehmen wie Jahrzehnte später von Pussy Galore. Das heißt, wenn er sich nicht gerade im sportlichen Wettstreit mit seiner Nemesis oder auf der Flucht vor einem wahnsinnigen Wissenschaftler befindet.
Dass der Roman dennoch nicht zur Farce wird, überrascht fast ein wenig, doch Charlie Higson gelingt es, den jungen James Bond zu einem vielschichtigen Charakter zu entwickeln: Vom Verlust seiner Eltern gezeichnet, ist er ein früh gereifter, nachdenklicher und oft unsicherer Held. Dass dabei natürlich kein Problembuch entsteht, versteht sich von selbst. Doch an erzählerischem Tiefgang nimmt es "Stille Wasser" mit den letzten Kinoabenteuern von 007 spielend auf.

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Diese Rezension wurde verfasst von jr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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