James Bond – Der Tod kennt kein Morgen

Autor*in
Higson, Charlie
ISBN
978-3-401-06430-7
Übersetzer*in
Koob-Pawis, Petra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
360
Verlag
Arena
Gattung
Krimi
Ort
Würzburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

James Bond ist wieder da: Im vierten Roman um die Jugend des beliebten Geheimagenten bekommt er es mit einem internationalen Spionagering zu tun, der nicht nur den englischen König ermorden will, sondern noch ganz andere sinistre Pläne hegt. Nicht einmal, als Bond der Liebe willen mit einem Zimmermädchen von Eton in die Schweiz durchbrennt, findet er Abstand. Vielmehr beginnen jetzt die Verwicklungen erst recht…

Beurteilungstext

Schick sind sie, die Bände von Charlie Higson: Pistolenschwarz glänzend und geprägt liegen sie in der Hand und verheißen eine kindgerechte Version der beliebten Kinoabenteuer. Dass vermutlich kein Angehöriger der schwierigsten Zielgruppe an Lesern, den frühadoleszenten Jungs, dieser Versuchung widerstehen kann, ist die gute Nachricht, ebenso dass die Jugendabenteuer von Bond, James Bond, sehr liebevoll und detailfreudig komponiert sind. Leider werden jedoch Higsons Romane über die Reihe immer konstruierter: Wieder eine recht simple dreiaktige Struktur, wieder ein wildes Mädchen (hier namens Roan Power), wieder ein Konflikt, der ihm eigentlich eine Nummer zu groß ist, und zu allem Überfluss geben sich die Bösen der letzten Romane ein Stelldichein, von der unförmigen russischen Obristin bis zum wahnsinnigen deutschen Wissenschaftler. Gut, mag man entgegnen, es ist nur konsequent, dass er sich mit fortschreitendem Alter Bonds immer mehr den Formeln seiner Erwachsenenabenteuer annähert - die Parallelen sind auch unübersehbar (in der Reihenfolge: Die tragische Liebe aus "Im Geheimdienst ihrer Majestät", Oberst Klebb aus "Liebesgrüße aus Moskau" und, sagen wir, "Goldfinger").
Trotzdem hinterlässt der Roman eine Fast-Food-artige Mischung aus Resthunger und Völlegefühl: Ersteres, weil zwischen den ganzen Abenteuern auf Piste, Straße und Berg die Charaktere auf der Strecke bleiben, letzteres, weil genau dies andauernde Gerenne ein wenig reizüberflutet. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass zumindest eine Szene, als James in (!) einer halbverwesten Leiche nach einer Waffe angelt, nicht nur zartbesaiteten Knaben sauer aufstoßen wird.
Schade, denn dadurch treten die gelungenen Elemente in den Hintergrund: Eine mahnende Momentaufnahme der mit dem Salonfaschismus flirtenden britischen Oberschicht etwa, oder so niedliche Details wie den pfeiferauchenden Mentor James', dessen Nachname mit "M" beginnt.
Unterm Strich bleibt festzuhalten: Spaß gemacht hat sie, die Reihe um den jungen Bond. Aber nun hat die liebe Seele Ruh, und das ist gut so.

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Diese Rezension wurde verfasst von jr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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