Im Herzen der Zorn

Autor*in
Miles, Elizabeth
ISBN
978-3-7855-7378-5
Übersetzer*in
Salzmann, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die drei Furien haben Emilys Leben zerstört. JD spricht nicht mehr mit ihr und sie fühlt sich permanent verfolgt. Da Meg, Ty und Ali trotz ihrer erfolgreichen Rache weiter in Ascension bleiben, muss Emily sich die Frage stellen, ob noch mehr Menschen ihrer Rachsucht zum Opfer fallen werden. Ihr wird klar, dass sie die unbedingt Furien aus ihrer Heimatstadt vertreiben muss.

Beurteilungstext

Da Emily sich mit dem Freund ihrer besten Freundin Gabby eingelassen hat, nehmen die drei Furien grausame Rache an ihr. Zwar lassen sie ihre große Liebe JD am Leben, aber Em muss fünf merkwürdige Samen schlucken und darf keinem von der schicksalhaften Nacht erzählen. Außerdem verändern die Rachegöttinen Meg, Ty und Ali das Gedächtnis von ihrer großen Liebe JD, sodass dieser glaubt, Em habe ihn nur benutzt und sich dann mit einem anderen Jungen getroffen. Em leidet unter JDs Abweisungen und fühlt sich zudem immer noch von den Rachegöttinnen verfolgt, die genau darauf achten, dass sie keinem die Wahrheit erzählt. Dann taucht plötzlich Skylar auf, die neu in der Stadt ist. Zu Emilys Entsetzen freundet diese sich mit der Furie Meg an, da sie nichts von ihrer wahren Natur ahnt. Skylar ist zunächst völlig verschüchtert und wird von ihrer schlimmen Vergangenheit verfolgt, aber als sie die beliebte Gabby ihrer annimmt, ändert sich ihr Verhalten. Sie beginnt das Mädchen zu kopieren und ihren Platz einzunehmen. Als der begehrte Footballspieler Pierce, in den Skylar verliebt ist, sich mit Gabby zu treffen scheint, beginnt das einst schüchterne Mädchen Gabby nach und nach zu überbieten. Dabei schreckt sie vor nichts zurück, sodass Gabby ihretwegen sogar beinahe stirbt. Angestachelt wird Skylar dabei von Meg, die nur darauf wartet, von ihren schlimmsten Taten zu erfahren, um Rache an ihr nehmen zu können.
Emily, die schnell erkennt, dass Skylar in großer Gefahr schwebt und das nächste Opfer der Furien zu werden scheint, versucht diese zu warnen. Da dies nicht funktioniert und Em zusätzlich merkt, dass sie sich selbst immer mehr verändert, beschließt sie, die Rachegöttinen für immer aus Ascension und ihrem Leben zu vertreiben. Unterstützung erhält sie von Drea, deren Mutter ebenfalls ein Oper der Furien ist. Doch Ty, Meg und Ali haben die beiden Mädchen und ihre Pläne längst durchschaut. Trotzdem organisieren Em und Drea das Vertreibungsritual für die Nacht des Abschlussballs. Doch dann kommt alles anders als gedacht. Die gesamte Turnhalle fällt dem Feuer zum opfer, das Drea für das Ritual gelegt hat. Außerdem bemerkt Emiliy, dass Drea sie zu töten versucht. Gerade noch rechtzeitig kann JD sie aus den Flammen retten, in denen Drea selbst stirbt. Dann offenbart Crow, Dreas guter Freund, Em die gesamte Wahrheit: Das Mädchen hatte versucht die Geisteraustreibung nicht an den Furien, sondern an Emily durchzuführen, da diese sich, aufgrund der fünf merkwürdigen Samen in ihrem Körper, selbst in eine Furie zu verwandelt.
„Im Herzen der Zorn“ ist der zweite Band einer Trilogie über die Rachegöttinnen, über die Legenden aus der Antike überliefert sind. Bevor die eigentliche Geschichte weitergeführt wird, beginnt das Buch mit einem kurzen Prolog. In diesem wird das Ende von Henry Landon geschildert, der als Lehrer arbeitet und sich mit einer Schülerin einließ. Als die beiden gemeinsam schwimmen waren, geriet die Schülerin in Lebensgefahr und Landon rettete sie nicht, da ihre Beziehung sonst aufgeflogen und seine Karriere vorbei gewesen wäre. Dieser Prolog hat allerdings kaum etwas mit der eigentliche Geschichte zu tun, sondern zeigt lediglich wie die Rachegöttinnen sich an Menschen rächen, die es, ihrer Meinung nach, verdient haben. Ob sein Tod eventuell im dritten Band eine Rolle spielen wird, bleibt offen. Auf den Prolog folgt schließlich die Fortführung des ersten Bandes. Die eigentliche Handlung ist dabei in drei Akte und zusätzlich 29 lange Kapitel unterteilt. Die Autorin, Elizabeth Miles, verfolgt in ihrer Fortsetzung zwei Erzählstränge, die jedoch auch zusammenführen. Einerseits berichtet sie, wie sich Ems Leben durch die Rache der Furien verändert hat und wie sie beschließt Meg, Ty und Ali endgültig aus der Kleinstadt zu vertreiben. Da sie Nachforschungen anstellt und auf ein Verbannungsritual hofft, erfahren Emily und somit auch der Leser zudem mehr über die Furien und warum sie sich besonders gerne in Ascension aufhalten. Genau wie Em erhält auch der Leser erst nach und nach immer tiefere Einblicke in die Geschichte der Rachegöttinnen.
In ihrem zweiten Erzählstrang geht es um eine neue Figur, Skylar. Der Leser kann von Anfang an mitverfolgen wie das Mädchen nach Ascension zieht und sich immer mehr zum negativen verändert, da sie durch die Furien beeinflusst wird, die nur auf neue Opfer aus sind.
Obwohl es sich um den zweiten Band handelt, kann man der Geschichte folgen, auch ohne den ersten Band gelesen zu haben. Dank des auktorialen Erzählers erhält der Leser immer wieder kurze Rückblicke, die die Ereignisse des ersten Bandes Revue passieren lassen. Auf diese Weise kann auch der fortgeführte Erzählstrang rund um Emily problemlos verstanden werden. Während sich die Rückblicke im Fall von Em hauptsächlich auf die vergangenen Monate beziehen, erhält der Leser bei Skylar einen stärkeren Rückblick in ihre Kindheit. Dadurch erfährt dieser etwas über die Mutter, die immer nur ihre perfekte Schwester beachtete und Skylar einer Demütigung nach der anderen aussetzte. Auch erschließen sich dadurch Skylars Motive dafür, dass sie an der neuen Schule unbedingt das beliebteste Mädchen sein möchte und dafür bereit ist beinahe alles zu tun. Zusätzlich ist auch die Sprache gut verständlich, ohne dabei zu simpel zu wirken. Schön ist auch, dass die einzelnen Charaktere von der Autorin sehr gut beschrieben und dementsprechend anschaulich werden. Dadurch erkennt der Leser auch die starken Veränderungen im Aussehen und Verhalten der beiden Hauptcharaktere Em und Skylar. Das Ende lässt Elizabeth Miles relativ offen. Em erfährt gerade noch, dass sie zu einer der Furien zu werden scheint. Dadurch bleibt die Spannung auf den letzten Band der Triologie erhalten, denn als Leser möchte man unbedingt erfahren, ob Em den Fluch noch abwehren kann.
Auch das Äußere des Buches wurde passend zum Inhalt gestaltet. Der Titel „Im Herzen der Zorn“ gibt genau die Motivation der drei Furien wieder, die nichts außer Rache verspüren und nur für diese leben. Auf dem Cover ist eine der Furien abgebildet-vermutlich Meg, die in diesem Band eine der Hauptrollen spielt. Außerdem befinden sich die Orchideen, mit denen die Furien ihre Opfer markieren, sich sowohl auf der Vorder- und Rückseite des Buches als auch auf dem Buchrücken. Ansonsten wirkt das Cover wie eine schwarze Tapete, die mit Ornamenten verziert ist. Titel, Autorname und Klappentext sind mit Bordüren, die wie Bilderrahmen auf der Tapete wirken, eingerahmt. Das Cover harmonisiert perfekt mit dem mystischen, leicht unheimlichen und spannenden Inhalt des Buches, ohne dabei schon etwas über ihn preiszugeben. Im Inneren des Buches finden sich keine Bilder und die Kapitel und Akte sind mit einer schlichten Überschrift gekennzeichnet. Als Hilfe für den Leser hat das Buch ein schwarzes Bändchen als Lesezeichen, dass an das dunkle und leicht unheimliche Cover angepasst ist.
Alles in Allem ist „Im Herzen der Zorn“ eine gelungene Fortsetzung, die aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Allerdings bezieht sich die Autorin auch auf Personen und Ereignisse, die nur kurz erläutert werden. Dementsprechend steigert die vorherige Lektüre des ersten Bandes das Lesevergnügen erheblich. Aufgrund der Dicke des Buches und der oft gruseligen und auch brutalen Szenen ist „Im Herzen der Zorn“ nur für ältere Jugendliche zum empfehlen. Zudem ist es hilfreich, wenn der Leser sich bereits einmal mit der antiken Legende beschäftigt hat, da auf diese im zweiten Band kaum noch eingegangen wird.

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Diese Rezension wurde verfasst von ThL- unibi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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