Ich weiß alles über dich

Autor*in
Feibel, Thomas
ISBN
978-3-551-31456-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
122
Verlag
Carlsen
Gattung
Krimi
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
4,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nina wird gestalkt - von ihrem Ex-Freund Limo. Er bestellt in ihrem Namen im Internethandel, er manipuliert ihre Seite auf “Frienderline”, er veröffentlicht in ihrem Namen Fotos der Schulleiterin. Jeden Tag hat Nina neuen Ärger, doch sie kann nichts beweisen. Zum Glück hat sie ihre Freunde Paula und Ben an ihrer Seite. Doch dann keimt in Nina ein schrecklicher Verdacht.

Beurteilungstext

Ninas Handy läuft voll mit anonymen Nachrichten, sie erhält anonyme Anrufe; Waren, die sie nie bestellt hat, werden zu ihr nach Hause geliefert. Ninas Seite bei “Frienderline”, die sie eigentlich gelöscht hatte, taucht mit neuen, privaten Fotos von ihrem Computer und mit einem geänderten Passwort wieder auf. Jemand hackt den Rechner von Ninas Mathelehrerin und verschickt die Aufgaben der anstehenden Mathearbeit an alle Mitschüler - unter Ninas E-Mail-Account. Nina hat ihre Handy-Nummer und ihre Passwörter geändert, es hat nichts genutzt. Und auch wenn einige ihre halbherzig Hilfe anbieten, die wirklich wichtigen Ansprechpartner wie Polizei, Handyanbieter, Seitenbetreiber im Netz zucken desinteressiert mit den Schultern. Und der Psychoterror schraubt sich immer weiter hoch. Stalkingfotos der Schulleiterin tauchen auf, Nina wird vom Unterricht suspendiert; jemand sagt in ihrem Namen das von ihr heiß ersehnte Aufnahmetraining bei den “Kickers Kreuzberg” ab, die Polizei steht vor der Tür. Erst sehr spät begreift Nina, wer wirklich hinter den Attacken steht, und kann ihm eine Falle stellen, die zuschnappt.
Der Autor entwirft ein sehr authentisches Bild der Stalking-Spirale, in die Nina gerät. Nina ist ein ganz normales, nettes Mädchen, eine mittelgute Schülerin, eine engagierte Fußballerin, eine gute Freundin. Sie lebt bei ihrer Großmutter, und eigentlich ist ihr Leben in Ordnung. Nina benutzt ihr Handy und soziale Netzwerke nicht anders, als alle anderen das auch tun. Sie sind Teil ihres Alltags, doch welche Bedeutung sie für sie und ihre sozialen Beziehungen haben, wird Nina und den Lesern erst klar, als der Stalker zuschlägt. Denn auch wenn Nina völlig unschuldig an all den Veröffentlichungen ist, ihre Beziehungen zu Paula und zu den Mitschülern leiden darunter, und oft wird ihr auch einfach nicht geglaubt. Ninas Oma ist immer für ihre Enkelin da, aber ist mit dem ganzen Stress ist auch sie überfordert. Nina kann sich im Fußball und in der Schule nicht mehr konzentrieren; sie kann die sozialen Medien nicht mehr benutzen. Sie droht, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Thomas Feibel macht klar: Stalking ist kein Kavaliersdelikt!
An Ninas Beispiel zeigt der Autor, welche technischen Möglichkeiten ein halbwegs versierter Stalker heutzutage hat. Er hackt sich in ihr Handy und ihren Computer ein, kann überwachen, wo sie sich aufhält und sieht, was in ihrem Zimmer vor sich geht. Er hat die totale Kontrolle über Ninas Kommunikationstechnik. Nina, wie die meisten von uns eine eher unbedarfte Nutzerin, kann sich nicht wehren. Die, die sie unterstützen könnten, wiegeln sie ab, und auch die Rechtslage scheint eher auf Seiten der Stalker zu sein.
Thomas Feibel schreibt in einer leicht verständlichen, aber dennoch ausdrucksstarken Sprache. Der insgesamt kurze Text ist auch für Hauptschüler leicht zu bewältigen. Die große Schrift und der große Zeilenabstand unterstützen unsichere Leser zusätzlich. Die Erzählung ist packend geschrieben, die technischen Zusammenhänge sind auf einfachem Niveau erklärt.
“Ich weiß alles über dich” ist ein hervorragendes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von spra.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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