Ich gebe dir die Sonne

Schlagwörter

• Familie
• Liebe
• Tiere

Teaser

Jude und Noah sind Zwillinge und unzertrennlich. Noah, still, scheu und immer malend, bewundert seine Schwester Jude, laut, mutig und immer im Mittelpunkt stehend. Auch die Eltern scheinen unzertrennlich, und auch ihre Welt ist voller Gegensätzlichkeit. Aber ihr aller Leben verändert sich grundlegend.

Beurteilungstext

Die Geschichte der Zwillinge und ihrer Familie wird aus zwei Perspektiven erzählt. Noahs Kapitel tragen die Überschrift "Das unsichtbare Museum", da ist er 13, 13 ½ und 14 Jahre alt.
Judes Kapitel tragen die Überschrift "Die Geschichte des Glücks". Als sie erzählt, ist sie 16.

Beide Perspektiven wechseln, der Leser erfährt das Geschehen also aus unterschiedlicher Sicht und findet lange keinen gemeinsamen Nenner. Noah versucht sich gegen seine Homosexualität zu wehren und wird laut, schrill und angeblich mutig. So weiß er sich endlich von seinem Vater akzeptiert, das Malen gibt er total auf, auf der Kunstschule ist er nicht angenommen worden.
Jude verändert sich nach dem Tod ihrer Mutter, sie ist nun auf der Kunstschule, die immer Noahs Traum war, aber ihre Arbeiten haben etwas Zerstörerisches. Hat ihr Glaube an magische Welten ihr bisher Sicherheit und Halt gegeben, so fühlt sie sich jetzt einer übernatürlichen Welt ausgeliefert. Auch das Band zwischen Noah und ihr ist zerstört. Erst im Schlusskapitel weder alle Teile der Geschichte geschickt und anschaulich zusammengeführt.

Es lohnt sich, diesen Roman ein zweites Mal zu lesen. Erst dann entdeckt man die Vorausdeutungen, Anspielungen und Hinweise in den einzelnen Kapiteln, aber auch das Verdrängen und Verschweigen wird deutlich.
Abschließend lässt sich sagen, dass "Ich gebe dir zu Sonne" ein Jugendroman ist, der viele Seiten des Erwachsenwerdens beleuchtet und ein Entwicklungsroman ist, der Mut macht, so wie es der Titel verspricht "ICH GEBE DIR DIE SONNE".