Ich bin etwas schüchtern

Autor*in
Longridge, Elisabeth
ISBN
978-3-7725-3121-7
Übersetzer*in
Anne, Brauner
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Longridge, Elisabeth
Seitenanzahl
29
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Stuttgart
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Vorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Pfau und schüchtern? Das ist sehr überraschend. Scheut er sich wirklich davor, seinen großen, langen Schweif zu zeigen, auf den alle immer schauen? Ein anderer Pfau lockt ihn und stellt ihn seinen Tierfreunden vor. Jedes dieser Tiere hat ebenfalls ein besonderes Merkmal. Mit diesem können auch kleinste Kinder es schon früh einer Art zuordnen. Die Figuren zeigen und kommentieren die Besonderheiten und sind stolz darauf, denn jedes fühlt sich gerade hierdurch besonders.

Beurteilungstext

Kaum zu glauben, dass der Pfau sich nur in der Dunkelheit heraus traut. Er ist es doch, der sich üblicherweise gern mit seinem großen Rad zeigt und damit beachtet werden will. Was hält ihn ab? Wird er nur auf die schönen Federn reduziert?
Das scheint es nicht zu sein. Ein zweiter, fast identischer blauer Pfau mit langem Schweif lockt ihn zu seinen Freunden. Warum nicht? Das klärt das Buch nicht. Offenbar stört ihn die Besonderheit. Nun zeigt sich, dass alle Freunde des zweiten Pfaus ebenfalls ein ganz besonderes Merkmal besitzen, an dem sie sofort zu erkennen sind. Dadurch heben sich die Unterschiede zu anderen Tieren umso deutlicher hervor und Einordnungen werden geklärt. Manchmal ergeben sich Gegensätze bzw. Abgrenzungen. Vorgestellt werden Schwan, Eule, Flamingo, Tukan. Jeder Begegnung werden - nach den ersten vier Doppelseiten mit den nahezu identischen Pfauen – je eine Doppelseite gewidmet. Der Hintergrund bleibt auf den oberen Zwei-Dritteln zumeist völlig weiß, mit nur einzelnen zart gezeichneten Faltern oder, etwas deutlicher und kräftiger gefärbten. Der Untergrund ist überwiegend unauffällig grau. Pflanzen, Steine und manchmal Wasser zeigen ein wenig vom Lebensraum. Die Tiere selbst kommen von außen in das Bild, oft nur mit den Kopf und Hals. Kräftigere Wasserfarben und hellere Mischfarben wurden verwendet. Es scheint, als seien sie ausgeschnitten und collageartig eingefügt. Übergänge zum Untergrund sind dabei nicht erkennbar. Daher wirken sie wie leicht hervorgehoben und schauen sich erkennbar an. Die Pupillen sitzen als schwarze Punkte in weiß ausgesparten Augenflächen. Die Augen und die Ausrichtung der Kopfhaltung machen den Ausdruck der Figuren aus, die mit ihren wiedererkennbaren Merkmalen sonst eher skizzenhaft angelegt sind. Nicht immer passt der Flamingo in voller Größe ins Bild, dafür einmal der komplette Pfau in verschiedenen Blautönen und – auf einer Doppelseite - mit breit aufgefächertem Rad. Der Kopf verschwindet im Blau, weil die Federn mit den Punkten dominieren. Auf einer weiteren Doppelseite leuchten nachts seine Augen und die blauen Punkte im Gefieder sind gerade noch zu erkennen.
Sehr schön präsentiert die letzte Doppelseite die Tiere von hinten, als sie den Treffpunkt zu verlassen scheinen, um in die Tiefe des Bildes hineinzugehen. Auch Falter und Libellen ziehen sich zurück. Es ist wohl der schüchterne Pfau, der das Rad schlägt, der andere zieht den Schweif hinterher. Sie sind zu einem Ergebnis gekommen und können abtreten:
„Es gibt keinen Grund schüchtern zu sein – wir sind alle
besonders, ob groß oder klein.“
Das Buch variiert ein oft gestaltetes Thema: Kann ich mich so wie ich bin akzeptieren? Akzeptieren mich die anderen? Finde ich Freunde? Was könnte das Neue sein? Genau die Qualität, die wir zu kennen meinen, ist für die betreffende Figur u.U. ihr Problem. Die ganz subjektive Perspektive ist wichtig. Es sollte sich niemand vor niemandem verstecken müssen. Die Autorin geht sehr sparsam mit Sprache und Gestaltungsmitteln um. Es gibt sehr wenig Text auf den ruhigen Bildern. Es ist ein Buch, das durch häufigere Betrachtung gewinnt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stoni; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.05.2023

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