Ich bin ein Wolf, sagt Hase
- Autor*in
- Kowalska, Jadwiga
- ISBN
- 978-3-7152-0736-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kowalska, Jadwiga
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2017
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Teaser
Hase hat ein Problem: Immer ist er so ängstlich. Wäre er doch nur ein Wolf, vor dem fürchten sich alle. Um wenigstens so zu tun, als sei er ein Wolf, näht Hase sich ein Wolfskostüm. Damit jedoch verschreckt er leider nicht nur den echten Wolf…
Beurteilungstext
Nach dem gemeinsamen Versteckspiel mit seinen Freunden Igel, Eule und Maulwurf muss der kleine Hase immer den Heimweg durch den dunklen Wald auf sich nehmen. Als er eines Abends wieder mal zitternd in seiner Grube ankommt, näht er sich ein Wolfskostüm, denn: „Ein Wolf fürchtet sich nie, aber alle fürchten den Wolf.“ Mit seinem Kostüm erschreckt Hase sogar den richtigen Wolf. Als jedoch auch seine drei Freunde vor lauter Schreck vor Hase davonlaufen, obwohl er sie vor dem Wolf gerettet hat, kommt Hase ins Grübeln: Ist es wirklich so toll, ein Wolf zu sein?
In dieser Geschichte wird insbesondere das Thema der Angst betont und es zeigt sich, dass jedes Tier vor etwas Angst hat: So hat der Hase Angst vor der Dunkelheit, die Tiere fürchten den Wolf, und der Wolf hat Angst vor dem Monster, welches er im Hasen sieht. Als der Hase seine Lösung dafür jedoch findet und sich selbst als etwas darstellt, vor dem man Angst hat, wird auch deutlich, dass es nicht schön ist, wenn man vor anderen gefürchtet wird. So ergibt sich eine vielseitige Betrachtung des Themas Angst.
Das Bilderbuch ist in sehr erdigen Farben gehalten, was dem Handlungsort des Waldes entspricht und somit Parallelität in Bild und Text schafft. Die Illustrationen erstrecken sich meist über die gesamte Doppelseite, selten sind sie auch nur auf einer Seite. Die Zeichnungen erinnern ganz entfernt an Linolschnitt in einer Kombination mit Wasserfarben. Die Mimik sowie die Gestik aller Figuren wurde ausdrucksstark dargestellt.
Auf sprachlicher Ebene ist das Buch vergleichsweise einfach gehalten, so existieren fast ausschließlich kurze Hauptsätze, die in ihrer Häufigkeit und Aneinanderreihung sicherlich eher für jüngere Zuhörer geeignet sind. Zwar sind einige wenige stilistische Mittel vorhanden, aufgrund der Kürze des Textes und dessen häufig untergeordnete Position auf der Seite wird der Fokus jedoch automatisch auf die großflächigen und schön ausgestalteten Bilder gelenkt.
Mir hat das Buch gut gefallen, da die Geschichte eine vielseitige Betrachtung des Themas Angst erlaubt und dabei weiterhin wunderschöne Bilder beinhaltet. Mit dem kleinen Hasen wurde eine Identifikationsfigur für sicher viele junge Leser geschaffen, die jedoch am Ende der Geschichte auch widersprüchliche Empfindungen zum Verhalten des Hasen erleben können.