Ich bin der König

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Tiere

Teaser

Durch Zufall fällt der Schildkröte eine Krone auf den Panzer. Die passt ganz gut, denkt sie sich, und macht sich rasch zum König. Doch das sehen die anderen Tiere ganz anders.

Beurteilungstext

Ein Streit entbrennt: Was macht einen richtigen König aus? Ein ordentlicher Bart, meint die Ziege, und sie macht sich zum König. Eleganz, meint der Flamingo, und sieht sich als ersten Herrschaftsanwärter. Alter und Weisheit, meint der Elefant, womit die Frage für ihn geklärt ist. So geht es bunt durchs Tierreich, bis schließlich der Löwe kommt, der in stiller Autorität und ganz ohne leere Worte die Krone an sich nimmt und von allen akzeptiert wird. So hat sich die Frage erledigt.
Leo Timmers kleine parabelartige Geschichte inszeniert leichtfüßig und spielerisch ein Nachdenken über Würde und Autorität. Alle Argumente scheinen stichhaltig, und doch irgendwie fehl am Platz. Oberflächlich wird nach etwas gefragt, was letztendlich ohne Worte und ganz selbstverständlich erkannt wird. Pointiert wird die minimalistische Erzählung auch durch die typisierten Bilder, die als schablonenhafte, stark formstereotype malerische Zeichnungen nur die Tiere zeigen und damit auf Kontexte weitgehend verzichten. So wird der Blick auf das Wesentliche gelenkt und ausdrucksstark das Komische Moment in jeder einzelnen Szene betont.
Liebenswert und sympathisch erscheint so die kleine Tierversammlung als Ort, der auch dem menschlichen Alltag nicht fremd ist. Beispielhaft aufs Korn genommen lädt das Buch so auch dazu ein, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.