Honigkuckuckskinder

Autor*in
Steinhöfel, Andreas
ISBN
978-3-551-31780-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
205
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Lena und ihre Mutter verlieren alles und müssen ins Hotel Paradies ziehen. Hier leben sie zwischen Asylbewerbern und illegalen Einwanderern.

Beurteilungstext

Andreas Steinhöfel hat mit dem Buch „Honigkuckuckskinder“ eine Geschichte geschaffen, die die dunklen Seiten von Einwanderung, Asylbewerbern und illegal eingewanderten Menschen in unserem Land beleuchtet. Lena und ihre Mutter ziehen in das Hotel Paradies, vom Vater und Mann verlassen, völlig mittellos und für eine kurze Zeit ohne Perspektive. Lenas Mutter verkriecht sich in ihr Schneckenhaus, Lena allerdings geht die Situation pragmatisch an. Sie nimmt Kontakt zu den fremdländischen Nachbarn auf und versucht sich und ihre Mutter durchzubringen. Sie lernt schnell, wie man sich gegen Ungerechtigkeiten, Korruption und die üblen Machenschaften des deutschen Hotelbetreibers durchsetzen kann. Sie findet Freunde und Verbündete und lernt sich zu behaupten. Aber nicht nur das, sie vermittelt den neu gefundenen Freunden wie wichtig es ist, sich nicht alles gefallen zu lassen und stumm die Ungerechtigkeiten hinzunehmen, in der Hoffnung dass wenn man nichts sagt, verschont zu bleiben von den üblichen Repressalien. Spannend geschrieben kann der Leser die Geschichte wie einen Krimi lesen und die Situation im ganz und gar nicht paradiesischen Hotel emotional verfolgen. Diebstahl, Verleumdung, Gewalt, all das ist an der Tagesordnung. Die Menschen werden ausgebeutet und in regelmäßigen Abständen vom Hotelbetreiber an die Ausländerbehörde verraten. So finden vom ihm kontrollierte Razzien statt und die Gräueltaten, die von den Verantwortlichen verübt werden bleiben im Dunkeln. Als Leser bleibt mir nichts anderes übrig, als wütend zu werden bei all der Ungerechtigkeit die die Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, die uns vertrauen müssen, weil ihnen Sprache und Kultur fremd sind, erleiden müssen. Ein gutes Buch, das die Grenze zwischen Wahrheit und kriminalistischer Geschichte geschickt verknüpft, so dass sie spannend zu lesen und der Inhalt genau dadurch aushaltbar wird. Sie veranlasst mich als Leser Stellung zu beziehen und genauer hinzuschauen was in unserem Land mit Menschen geschieht, die aus ihrem Heimatland fliehen mussten, egal aus welchem Grund. Das Buch wurde bereits verfilmt und ich werde die DVD kaufen, um zu sehen, wie die Geschichte filmisch interpretiert wurde.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ISCHE; Landesstelle: Bremen.
Veröffentlicht am 13.03.2019

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